5 Tipps für erfolg­rei­ches Voice-Marketing

Voice-Mar­ke­ting ist der Ein­satz von gespro­che­ner Spra­che in der Wer­bung. Wir aus dem Radio­be­reich ken­nen uns hier beson­ders gut aus. Auch für den Bereich Voice-Com­mer­ce wird die­ses Stil­mit­tel im Hin­blick auf die stei­gen­de Nut­zung von Smart-Spea­k­ern immer wichtiger.

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Quel­le: Adobe Stock von stok­ke­te & bee­boys
(Col­la­ge von STUDIO GONG)

Voice gewinnt in der digi­ta­len Welt an Bedeutung

Voice-Mar­ke­ting ist ein Feld der Radio-Wer­bung, keine Frage. Aber in der digi­ta­len Welt lief zunächst alles über den Ein­satz von Bil­dern wie bei­spiels­wei­se Ban­ner, PopUps und Sky­scra­per. Umso grö­ßer und auf­fäl­li­ger, umso bes­ser. Aktu­ell domi­nie­ren Text und Video die Inhal­te im Inter­net. Doch das Nut­zungs­ver­hal­ten ist im Wan­del und so erfreu­en sich immer mehr Audio-Ange­bot gro­ßer Beliebt­heit. Musik-Strea­ming, Web­ra­dio und der Shoo­ting-Star Podcast.

Auf der ande­ren Seite set­zen wir auch immer häu­fi­ger unse­re Stim­me ein. Laut einer Stu­die von bit­com nut­zen bereits mehr als 44 Pro­zent der deut­schen Online-Nut­zern ihre Stim­me, um Funk­tio­nen von Gerä­ten abzu­ru­fen. Dadurch steigt eben­falls das Inter­es­se an Voice-Mar­ke­ting und Voice-Com­mer­ce. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen hier­zu fin­den Sie in unse­rem Arti­kel zum Thema Audio­trend: Das Zeit­al­ter von “Voice 3.0” beginnt.

Grafik: "Nutzung von Sprachassistenten"

Quel­le: White­pa­per “Das audi­tive Gedächt­nis” der Radiozentrale

Voice-Mar­ke­ting ist wich­tig für Marken

Mar­ken benö­ti­gen daher ein eige­nes Voice-Mar­ke­ting! Das Ziel dahin­ter ist, den Kon­su­men­ten dazu zu brin­gen, mit den rich­ti­gen Worte die Marke zu fin­den und dann die Mar­ken­pro­duk­te zu kau­fen. Hier­für muss man in das audi­tive Gedächt­nis gelan­gen. Dort wird die gespro­che­ne Spra­che ver­ar­bei­tet und gespei­chert. Und genau hier müs­sen Mar­ken dau­er­haft zu fin­den sein.

Das größ­te Poten­zi­al und damit der Zukunfts­markt im Voice-Mar­ke­ting sieht man im Bereich Voice-Com­mer­ce. Ver­mit­telt durch die Stim­me, steht die­ser für den Kauf und die Kom­mu­ni­ka­ti­on in der digi­ta­len Welt. Die­ser Markt steckt zwei­fels­oh­ne noch in den Kin­der­schu­hen. Aber die Zah­len zei­gen, in wel­che Rich­tung sich die Welt ent­wi­ckeln wird.

Viele Bera­ter sind heute schon unter­wegs und stel­len die Wei­chen in den Fir­men, um alles fit für die sprach­ge­steu­er­te Nut­zung zu machen.  Voice-Com­mer­ce wird zukünf­tig für viele Berei­che des Lebens ein Rolle spielen:

  • beim Suchen von Pro­duk­ten und Marken,
  • beim direk­ten Bestellen,
  • bei der Erstel­lung von digi­ta­len Einkaufslisten,
  • und beim Auf­ru­fen von Unter­neh­mens- und Marken-Websites.

Was macht Voice-Mar­ke­ting erfolgreich

Bereits vor 100 Jah­ren waren neben der Stim­me auch Reime, Melo­dien oder Rhyth­men in der Wer­bung sehr beliebt. Beson­ders für den Mar­ken­auf­bau wur­den diese Stil­mit­tel ein­ge­setzt, sodass sich der poten­zi­el­le Kunde durch das Gehör­te an die Marke erin­ner­te. An dama­li­ge Klas­si­ker erin­nert man sich heute immer noch:

  • Willst Du viel, spül‘ mit ___!“ (➜ Pril)
  • ___ macht Kin­der froh und Erwach­se­ne eben­so!“ (➜ Haribo)
  • ___ – ein­mal hin, alles drin!“ (➜ Real)

Erfolg­rei­ches Voice-Mar­ke­ting muss ins audi­tive Gedächt­nis der Men­schen gelan­gen und dort abge­spei­chert wer­den. Im White­pa­per der Radio­zen­tra­le “Das audi­tive Gedächt­nis” fin­den Sie noch viele wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen, wie das gespro­che­ne Wort die­sen Gate­kee­per über­win­det und lang­fris­tig abge­spei­chert wird.

Der Ein­satz von Voice-Mar­ke­ting kon­zen­triert sich im ers­ten Schritt auf die Mar­ken­po­si­tio­nie­rung. Man­che Mar­ken haben hier sogar die Königs­dis­zi­plin gemeis­tert und ste­hen stell­ver­tre­tend für eine ganze Pro­dukt­gat­tung (lesen Sie dazu unse­ren Arti­kel Wie wird eine Marke zum Deonym?). Belieb­te Bei­spie­le dafür sind “Tempo” für Taschen­tü­cher und “goo­geln”, wenn es darum geht, im Inter­net nach Wis­sen zu suchen.

Bei einer Marke ist das Voice-Mar­ke­ting dann erfolg­reich, wenn diese in den all­ge­mei­nen Sprach­ge­brauch inte­griert wird. Umso öfter die Marke im All­tag “aus­ge­spro­chen” wird, desto stär­ker wird sie im kol­lek­ti­ven Gedächt­nis abgespeichert.

5 Tipps für erfolg­rei­ches Voice-Marketing

Um eine Audio-Marke stra­te­gisch auf­zu­bau­en, hilft Audio-Bran­ding. Durch diese akus­ti­sche Prä­sen­ta­ti­on erlangt die Marke einen höhe­ren Wie­der­erken­nungs­wert. Im Fol­gen­den gehen wir auf 5 stra­te­gisch wich­ti­ge Punk­te für ein erfolg­rei­ches Voice-Mar­ke­ting ein:

1. Audio Branding
Für ein erfolg­rei­ches Voice-Mar­ke­ting soll­te man um die Marke ein kon­sis­ten­tes Kon­zept erar­bei­ten und ein­set­zen, bestehend aus Musik, Klang, Jin­gles, Sound­lo­gos und eine mar­kan­te Spre­cher­stim­me. Dabei darf die emo­tio­na­le, gedank­li­che Ver­knüp­fung nicht feh­len. Die Audio­mar­ke kann dann durch den Ein­satz von Rei­men, Slo­gans und Wie­der­ho­lun­gen ent­spre­chend ergänzt wer­den. Wich­tig ist hier die Balan­ce von Musik und Storytelling.

2. Nutze die Stär­ke des Reimes
Reime wer­den mehr­fach im Gedächt­nis gespei­chert. Dabei spie­len Sprach­rhyth­mus und ‑melo­die bei der Erin­ne­rungs­fä­hig­keit eine wich­ti­ge Rolle. Außer­dem machen Reime Spaß – den klei­nen und gro­ßen Men­schen.  Man erin­nert sich des­halb auch so gut daran, wann und mit wem man den Reim gehört hat, weil man mit den Zei­len ein Gefühl oder eine Situa­ti­on ver­bin­det. Wir hal­ten hier auch noch­mal fest: Wenn etwas laut mit­ge­sun­gen wer­den kann, wird es bes­ser im audi­tiven Gedächt­nis verankert.

3. Nutze Phra­sen im Alltag
Phra­sen sind ein­ge­üb­te Sätze und stam­men aus Lite­ra­tur, Volks­lie­dern oder den Mas­sen­me­di­en. Auch Wer­bung schafft sol­che Rede­wen­dun­gen und sind damit erfolg­reich. Fol­gen­de Bei­spie­le zeigen:

  • Alle reden vom Wet­ter, wir nicht.“ (➜ Deut­sche Bahn)
  • Wohnst Du noch oder lebst du schon?“ (➜ Ikea)
  • Da wer­den Sie gehol­fen!“ (➜ 11880)

Man­che sind davon abge­schreckt, da es etwas unele­gant wirkt. Aber in Bezug auf die Suche und Kom­mu­ni­ka­ti­on über Sprach­as­sis­ten­ten kann die Nut­zung von Phra­sen den Mar­ken einen Vor­teil verschaffen.

Trumpf: Frühe und häu­fi­ge Nen­nung der Marke 

4. Frühe Nen­nung des Markennamens
Eine Stu­die der ARD Media sowie ande­re For­schun­gen haben gezeigt, dass eine frühe Nen­nung des Mar­ken­na­mens die Wer­be­wir­kung ver­bes­sert. Wenn man dann noch wei­te­re prä­gnan­te Audio-Assets ein­setzt, ist man stra­te­gisch auf dem rich­ti­gen Weg.

5. Wie­der­ho­lung
Auch die fol­gen­den Erkennt­nis stam­men aus der Wer­be­wirk­sam­keits­for­schung. Neue Mar­ken­na­men und Phra­sen müs­sen gelernt wer­den und hier hilft – wie auch beim “nor­ma­len” ler­nen – die ste­ti­ge Wie­der­ho­lung. Das trifft beson­ders auf die akti­ve Wer­be­er­in­ne­rung zu, bei der Kon­su­men­ten ihre Ant­wort spon­tan, ohne eine Gedan­ken­stüt­ze, geben.

Ein Bei­spiel, bei dem viele Wie­der­ho­lun­gen den Mar­ken­na­men im Gedächt­nis ver­an­kert haben, ist die Wer­bung der Firma “Car­glass”. Die Phra­se „Car­glass repa­riert, Car­glass tauscht aus“ hörte man viele Male im Radio und Fern­se­hen. Dabei ver­stärk­te jeder Kon­takt, den der Hörer mit die­ser Phra­se hatte, die gedank­li­che Abspei­che­rung. Dadurch hat die Marke heute einen sehr hohen, akti­ven Erin­ne­rungs­wert. Die Marke ist bereits im Bewusst­sein, bevor der Fall ein­tritt, dass man deren Hilfe braucht. Häu­fi­ge Nen­nung im eigent­li­chen Werbe-Spot und viele Werbe-Schal­tun­gen zah­len auf das Konto der Marke ein.

Fazit: Ohr­wür­mer erfül­len ihren Zweck – auch online

Um ein erfolg­rei­ches Voice-Mar­ke­ting für die Zukunft zu haben, kann man in die Trick­kis­te der “alten” Mar­ke­ting­spe­zia­lis­ten grei­fen. Mit einem ganz­heit­li­chen Audio-Bran­ding-Kon­zept kön­nen Reime und Melo­dien wie­der zum Mar­ken­er­folg füh­ren. Wich­tig ist, alle Ele­men­te mit­ein­an­der zu ver­bin­den, sodass ein ein­heit­li­ches Bild und eine kon­sis­ten­te Mar­ken­bot­schaft entsteht.

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