Die Gene­ra­tio­nen unse­rer Zeit

Baby­boo­mer, Gene­ra­ti­on X, Y, Z und wer weiß was noch. Wir zei­gen Ihnen eine Über­sicht der aktu­el­len Gene­ra­tio­nen in der Trend­for­schung und wie sie sich unterscheiden.

Beitragsbild zum Artikel "Die Generationen unserer Zeit"

Quel­le: Pix­a­bay von Wokandapix

Die unter­schied­li­chen Generationen

Etwa alle 15 Jahre gibt es eine neue Gene­ra­ti­on. Das sind somit seit Kriegs­en­de bereits 5! (Anm.: Die Ein­gren­zung kann je Autor etwas vari­ie­ren.) Immer­hin las­sen sich Men­schen nicht über einen Kamm sche­ren. Doch wie unter­schei­den sich diese Gene­ra­tio­nen und was zeich­net sie aus?

Baby­boo­mer

Als “Baby­boo­mer” wird die Gene­ra­ti­on bezeich­net, die zwi­schen 1946 und 1964 gebo­ren wurde. Somit sind die Betrof­fe­nen im Jahr 2020 zwi­schen 54 und 74 Jahre alt. Die Gene­ra­ti­on der “Baby­boo­mer” zeich­net sich dadurch aus, dass sie nach dem Krieg, in einer Zeit in der es wie­der genug Arbeit und Essen gab, gebo­ren wurde. Für sie ist der Job alles und es wird lie­ber Zeit in der Arbeit ver­bracht, als zu Hause bei der Fami­lie. Zu den prä­gen­den Welt­ereig­nis­sen die­ser Gene­ra­ti­on zäh­len die Mond­lan­dung und der Kalte Krieg. Als Haupt­kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel dien­te lange Zeit das Tele­fon (samt Schnur und Wähl­schei­be). Das Lieb­lings­fort­be­we­gungs­mit­tel ist der SUV und die Frage nach dem Lebens­in­halt ist: “Finde ich eine siche­re Arbeit?”. Der­zeit bestehen rund 15 % der Welt­be­völ­ke­rung aus den “Baby­boo­mern” – das sind immer­hin 1,1 Mil­li­ar­de Menschen.

Gene­ra­ti­on X

Per­so­nen der “Gene­ra­ti­on X” – auch bekannt als “Gene­ra­ti­on Golf” –  wur­den zwi­schen 1965 und 1980 gebo­ren. Heut­zu­ta­ge sind sie zwi­schen 40 und 55 Jahre alt. Sie zeich­nen sich durch ein hohes Bil­dungs­ni­veau und ein aus­ge­präg­tes Kon­sum­ver­hal­ten aus. Aller­dings gilt sie auch als ziel­los und ver­zwei­felnd. Die Zeit der “Gene­ra­ti­on X” ist geprägt durch Wirt­schafts­kri­sen und eine stei­gen­de Schei­dungs­ra­te. Die Arbeit dient als Mit­tel zum Zweck. Das Com­pu­ter-Zeit­al­ter hat in ihren jun­gen Jah­ren begon­nen und nimmt im pri­va­ten und geschäft­li­chen Bereich eine wesent­li­che Rolle ein. Dadurch gewinnt die E‑Mail neben der SMS als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­me­di­um an Bedeu­tung. Die “Gene­ra­ti­on Golf” muss sich immer mehr mit digi­ta­len Medi­en aus­ein­an­der­set­zen und zählt somit zur Grup­pe “Digi­tal Immi­grant”. Als sozia­les Netz­werk wird Lin­ke­dIn favo­ri­siert. Sie sind geprägt vom Ende des Kal­ten Krie­ges, sehen Willy Brand als Sym­bol­fi­gur ihrer Zeit und bewe­gen sich am liebs­ten mit dem Fahr­rad oder Auto fort. Ihre größ­te Angst ist der Ter­ro­ris­mus und die Frage nach dem Lebens­in­halt ist “Was ist der Sinn?”. Wäh­rend in Deutsch­land die Gebur­ten­ra­te bei den Gene­ra­tio­nen nach den Baby­boo­mern sinkt, steigt diese welt­weit. Aktu­ell zäh­len 20 % der Welt­be­völ­ke­rung (1,5 Mil­li­ar­den Men­schen) zur “Gene­ra­ti­on X”.

Diagramm für Artikel "Die Generationen unserer Zeit"

Dia­gramm “Geburts­ent­wick­lung in Deutsch­land und welt­weit (Copy­right: STUDIO GONG)

Gene­ra­ti­on Y

Die “Gene­ra­ti­on Y”, auch Mil­len­ni­als genannt, ent­stand zwi­schen 1981 und 1997 – heute sind sie zwi­schen 23 und 39 Jahre alt. Sie suchen nach dem Sinn und hin­ter­fra­gen gerne alles. Selbst­ver­wirk­li­chung steht ganz oben auf der Tages­ord­nung. Geprägt durch die Anschlä­ge vom 11. Sep­tem­ber 2001 und durch den begin­nen­den Ein­fluss von Social Media, steht Face­book-Grün­der Mark Zucker­berg als Sym­bol­fi­gur für diese Gene­ra­ti­on. Das Stan­dard-Fort­be­we­gungs­mit­tel ist der VW Golf, sie tan­zen am liebs­ten zur Musik von Jus­tin Tim­ber­la­ke und Stu­di­en­ge­büh­ren sind eine tief sit­zen­de Angst. Die Frage nach dem Lebens­in­halt stellt sich mit “Wie ver­wirk­li­che ich mich selbst?”. Wor­auf die “Gene­ra­ti­on Y” am meis­ten abfährt? Den Game­boy! Die Mil­len­ni­als und nach­fol­gen­de Gene­ra­tio­nen wach­sen mit digi­ta­len Tech­no­lo­gien auf und gel­ten daher als “Digi­tal Nati­ves”. Als bevor­zug­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­art eta­bliert sich der Chat. Die “Gene­ra­ti­on Y” ist der­zeit mit 2,0 Mil­li­ar­den Men­schen ver­tre­ten, das ent­spricht 27 % der Weltbevölkerung.

Gene­ra­ti­on Z

Nach Y kommt logi­scher­wei­se Z! Die “Gene­ra­ti­on Z” ist zwi­schen 1998 und 2018 gebo­ren und somit inzwi­schen 2 bis 22 Jahre alt. Sie wur­den bzw. wer­den selbst­be­wusst erzo­gen und kön­nen gut ihre Mei­nung ver­tre­ten – ein­ste­cken aller­dings eher weni­ger. Die “Gene­ra­ti­on Z” möch­te ein ange­neh­mes Fest­ge­halt, Sicher­heit und Frei­hei­ten. Kar­rie­re? Muss nicht sein! Die Arbeit und das Pri­vat­le­ben wer­den wie­der getrennt. Fort­be­we­gen möch­te sich die “Gene­ra­ti­on Z” mit einem Fami­li­en­au­to, wäh­rend sie die Musik von Jus­tin Bie­ber hört und auf dem Smart­phone zeit­gleich ein You­Tube-Video von “Bibis Beau­ty Palace” abspielt. Der Medi­en­kon­sum die­ser Gene­ra­ti­on ist geprägt von Vir­tu­al Rea­li­ty und Musik­strea­ming. In der schrift­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on wer­den Gefüh­le zuneh­mend durch Emo­jis aus­ge­drückt. Ihre tiefs­te Angst ist ein lee­rer Akku. Die Frage nach Sicher­heit und Sta­bi­li­tät, in einer Zeit die all das nicht mehr her­gibt, ist von gro­ßer Bedeu­tung für diese Gene­ra­ti­on. Die “Gen Z” umfasst 2,4 Mil­li­ar­den Men­schen, was 32 % der Welt­be­völ­ke­rung entspricht.

Gene­ra­ti­on Alpha

Die nächs­te Gene­ra­ti­on ist schon auf dem Weg: “Gene­ra­ti­on Alpha”. Gebo­ren zwi­schen 2010 und 2025. Es bleibt also noch viel Raum offen für Spe­ku­la­tio­nen, wie sich diese Gene­ra­ti­on ein­mal ent­wi­ckeln wird. Es wird aller­dings ver­mu­tet, dass die “Gene­ra­ti­on Alpha” scrol­len kann, bevor sie spre­chen lernt. In der Schu­le wird sie das Pro­gram­mie­ren von Soft­ware ler­nen und immer wei­ter mit der digi­ta­len Welt ver­schmel­zen. Die Nut­zung von sprach­ge­steu­er­ten Gerä­ten und Assis­ten­ten ist schon seit dem Baby- und Kin­des­al­ter völ­lig nor­mal und selbst­ver­ständ­lich. Nach­hal­tig­keit, Viel­falt, Gerech­tig­keit und Tole­ranz wer­den bei “Gene­ra­ti­on Alpha” im Ver­gleich zu den ande­ren Gene­ra­tio­nen ganz hoch im Kurs stehen.

Fazit

Werte und Inter­es­sen las­sen sich natür­lich grund­sätz­lich nicht pau­scha­li­sie­ren. Jeder Mensch ist eigen­stän­dig und gera­de die Men­schen, die am Ende der einen bzw. am Anfang der ande­ren Gene­ra­ti­on gebo­ren wur­den, wer­den Über­schnei­dun­gen fest­stel­len kön­nen. Doch im Zuge der Digi­ta­li­sie­rung ist die ziel­ge­naue Anspra­che der Wer­be­kun­den ele­men­tar. Daher ist es gut zu wis­sen, wel­che Gene­ra­tio­nen es gibt und wodurch sie sich auszeichnen.

Den gesam­ten Arti­kel kön­nen Sie in der W&V‑Ausgabe von 2019 nach­le­sen. Wer mehr über die Ziel­grup­pe der “Gene­ra­ti­on Alpha” wis­sen will, fin­det im Arti­kel “Gene­ra­ti­on Alpha Jahr­gang: Wer zählt wirk­lich dazu?” inter­es­san­te Aspekte.

team_kreise_julia-baer

*Daten­ba­sis für die Erstel­lung des Dia­gramms ist von Statista.com