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Hybri­de Radio­mes­sung im Fokus 


Hybri­de Radio­mes­sung ver­än­dert grund­le­gend, wie wir Audio-Reich­wei­ten erfas­sen und ver­ste­hen. In einer Welt, in der linea­res Radio, Strea­ming und Pod­casts par­al­lel kon­su­miert wer­den, reicht ein ein­zel­ner Mess­an­satz nicht mehr aus. Der Arti­kel beleuch­tet den hybri­den Ansatz zur Reich­wei­ten­er­he­bung sowie ein euro­päi­sches Best-Practice-Beispiel.

Hybri­de Lösun­gen als Aus­weg – Wie neue Mess­sys­te­me das Ver­trau­en in Audio-Wer­bung stär­ken sollen

Vor zwei Wochen habe ich bereits im ers­ten Teil des Arti­kels „Radio-Mes­sung im digi­ta­len Zeit­al­ter“ auf STUDIO GONG skiz­ziert, wie sich die Audio­mes­sung ange­sichts ver­än­der­ter Medi­en­nut­zung neu erfin­den muss. Die dort beschrie­be­nen Her­aus­for­de­run­gen – etwa die wach­sen­de Bedeu­tung digi­ta­ler Platt­for­men, neue Hör­ge­wohn­hei­ten und tech­no­lo­gi­sche Frag­men­tie­rung – ver­lan­gen nach moder­nen Mess­an­sät­zen, die die­ser Kom­ple­xi­tät gerecht werden.

Ein viel­ver­spre­chen­der Aus­weg sind hybri­de Mess­mo­del­le, die klas­si­sche Umfra­ge­da­ten mit auto­ma­tisch erho­be­nen Nut­zungs­da­ten kom­bi­nie­ren. Welt­weit arbei­ten For­schungs­ein­rich­tun­gen und Media­agen­tu­ren an Lösun­gen, die eine prä­zi­se­re und rea­li­täts­nä­he­re Abbil­dung des heu­ti­gen Audio­ver­hal­tens ermög­li­chen. Die GfK setzt bereits in Aus­tra­li­en auf sol­che Model­le, bei denen Strea­ming-Daten direkt aus den Sen­der-Sys­te­men in die Ana­ly­se ein­flie­ßen. Auch in den Nie­der­lan­den zeigt sich das Poten­zi­al: Die neue Audio-Wäh­rung des Natio­nal Media Onderz­oek (NMO) führ­te zu einem Wer­be­markt­wachs­tum von 7,2 % – ein kla­res Zei­chen dafür, dass ver­läss­li­che, trans­pa­ren­te Daten zu Ver­trau­en und Inves­ti­ti­ons­be­reit­schaft führen.

Robus­ter Hybridan­satz: Platt­form­über­grei­fen­de Mes­sung neu gedacht

Ein beson­ders über­zeu­gen­des Bei­spiel lie­fert Ipsos mit dem Kon­zept eines „robus­ten Hybridan­sat­zes“. Hier­bei wer­den klas­si­sche Erhe­bungs­me­tho­den, pas­si­ve Mes­sun­gen mit­tels Smart­phone-Apps oder Audio­mat­ching, sowie Ser­ver-Log­da­ten von Strea­ming­platt­for­men zu einem ganz­heit­li­chen Bild zusam­men­ge­führt. Ziel ist es, die kom­ple­xe Audio­welt platt­form­über­grei­fend, tages­zeit­un­ab­hän­gig und gerä­te­über­grei­fend mess­bar zu machen – vom klas­si­schen Radio­emp­fang bis hin zu Pod­casts und On-Demand-Formaten.

Inno­va­tiv ist auch der Ein­satz syn­the­ti­scher Daten­po­pu­la­tio­nen. Diese ermög­li­chen es, dis­pa­ra­te Daten­quel­len daten­schutz­kon­form zu ver­schmel­zen, indem sie rea­li­täts­na­he, model­lier­te Nut­zer­pro­fi­le mit ech­ten Ver­hal­tens­da­ten ver­bin­den. Ipsos hat diese Tech­nik bereits erfolg­reich in der Außen­wer­bung (OOH) ein­ge­setzt und auf digitale und cross­me­dia­le Mess­sys­te­me aus­ge­wei­tet. Damit wird ein tie­fe­res, vali­de­res Ver­ständ­nis der Medi­en­nut­zung mög­lich – und das bei gleich­zei­tig höchs­ter Datenschutzsicherheit.

Qua­li­tät statt Quan­ti­tät: Was pas­si­ve Mes­sung wirk­lich zeigt

Ein Blick in die Nie­der­lan­de zeigt exem­pla­risch, dass pas­si­ve Mess­ver­fah­ren ten­den­zi­ell gerin­ge­re Reich­wei­ten aus­wei­sen – diese dafür aber prä­zi­ser und ver­läss­li­cher sind. Wäh­rend klas­si­sche Metho­den teils auf Selbst­aus­künf­te und Erin­ne­rung set­zen, misst die pas­si­ve Erhe­bung tat­säch­li­ches Ver­hal­ten. Für Wer­be­trei­ben­de bedeu­tet das: mehr Rele­vanz pro Kon­takt und höhe­re Sicher­heit bei der Media­pla­nung. In der Folge ist nicht die abso­lu­te Reich­wei­te ent­schei­dend, son­dern die Qua­li­tät und Gra­nu­la­ri­tät der Daten – was sich direkt in stei­gen­den Bud­gets im Audio­be­reich niederschlägt.

egta Insights: Euro­päi­sche Best-Prac­ti­ces für die Zukunft der Audiomessung

Die egta (Euro­pean Group of Tele­vi­si­on and Radio Sales Hou­ses) unter­streicht in ihren Insights zur Audio Audi­ence Mea­su­re­ment, dass hybri­de Sys­te­me nicht nur tech­nisch mög­lich, son­dern auch wirt­schaft­lich sinn­voll sind. Beson­ders her­vor­ge­ho­ben wird dabei der Bedarf nach inter­ope­ra­blen, fle­xi­blen Mess­lö­sun­gen, die sowohl linea­res als auch digi­ta­les Hören abbil­den. Natio­na­le Play­er wie NMO, RAJAR (UK) oder Media­me­a­su­re­ment (FR) arbei­ten bereits an umfas­sen­den, stan­dar­di­sier­ten Mess­sys­te­men – ein kla­res Zei­chen für die euro­pa­wei­te Rele­vanz hybri­der Modelle.

Fazit: Der Weg zu mehr Ver­trau­en und mehr Wirkung

Hybri­de Mess­sys­te­me ste­hen sinn­bild­lich für die Zukunft der Audio­for­schung. Sie ermög­li­chen trans­pa­ren­te, prä­zi­se und reprä­sen­ta­ti­ve Mes­sun­gen, die den ver­än­der­ten Hör­ge­wohn­hei­ten und tech­no­lo­gi­schen Rea­li­tä­ten gerecht wer­den. Wer die Rea­li­tät dif­fe­ren­zier­ter misst, schafft nicht nur mehr Ver­trau­en bei Wer­be­trei­ben­den, son­dern stei­gert auch den öko­no­mi­schen Wert von Audio als Wer­be­me­di­um. Die Ent­wick­lung zeigt: Qua­li­tät und Genau­ig­keit schla­gen Masse – und hybri­de Sys­te­me sind der Schlüs­sel dazu.

Quel­le: https://www.egta.com/2025-egta-insight-radio-audio-measurement/, Bei­trags­bild via Adobe Stock von Mari­na


Alle Autoren 

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