Das MAD//Fest 2024 im Rückblick
Vom 2. bis 4. Juli fand das MAD//Fest London 2024 statt. Es bezeichnet sich selbst als das größte und aufregendste Marketing Festival in ganz Großbritannien. Ein Grund mehr, sich das Ganze einmal genauer anzuschauen. Ich war zwei Tage vor Ort und habe die Highlights zusammengefasst.
Fortune favours the bold
Direkt nach den Lokalrundfunktagen, von denen wir hier berichteten, ging es weiter nach London zum MAD//Fest. Das Motto des diesjährigen MAD//Fest (kurz für Marketing, Advertising and Disruption) lautete „Fortune favours the bold“, was so viel bedeutet wie „Glück begünstigt den Mutigen“. Ziel des MAD//Fest 2024 war es, die Teilnehmer zu inspirieren, zu vernetzen und über die neuesten Entwicklungen in Marketing und Werbung zu informieren. Die Old Truman Brewery in Shoreditch bot eine gute Location zum Netzwerken. Insgesamt zählte die Veranstaltung ca. 12.000 Besucher, die sich auf insgesamt 4 Arealen mit verschiedenen Bühnen gut auf dem Brauereigelände verteilten. Leider war es in den Stoßzeiten schwierig, den Inhalten auf den Bühnen zu folgen, da diese in vielen Bereichen im Silent-Mode mit Kopfhörern zu hören waren und diese nicht immer zur Verfügung standen.
Chancen und Herausforderungen von KI für Marketer
Die in Großbritannien bekannte Mathematikprofessorin, Bestsellerautorin und Fernsehmoderatorin Hannah Fry war eine der Hauptrednerinnen des MAD//Fest. Ihr Vortrag fand am 2. Juli auf der Hauptbühne, der Hexagon Stage, statt. In ihrer Keynote ging es um künstliche Intelligenz und ihre Bedeutung. Fry beleuchtete die Chancen und Herausforderungen von KI für Marketer. Ein zentraler Aspekt ihres Vortrags war, wie das Verständnis der mathematischen Funktionsweise von Algorithmen dabei helfen kann, bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen.
Mathematik für Marketingfachleute
Unter dem Titel „Show me the maths: Understanding risk + the possibilities of AI in business decision making“ (zu Deutsch etwa: „Zeigen Sie mir die Mathematik: Risiken verstehen und die Möglichkeiten von KI bei Geschäftsentscheidungen“) verknüpfte Fry mathematisches Denken mit praktischen Marketingstrategien. Sie erläuterte, wie ein mathematischer Denkansatz Marketingfachleute in der heutigen Zeit effektiver machen kann.
„I think sideways“
Weitere Hauptredner waren bekannte britische Persönlichkeiten wie Eddie Izzard (Schauspieler, Komiker und Aktivist) und Laetitia Raoust (CDMO von L’Oréal). Eddie Izzard sprach am zweiten Tag mit Justin Pearse, Redakteur der NDA, und teilte ihre Ansichten und Geschichten über die Bedeutung von Social Media, wie Widrigkeiten überwunden werden können und sollten und wie Werbetreibende mit LGBTQ+ in der Werbung umgehen sollten. „Und wenn jemand eine Werbung macht, die seltsam und verrückt ist, ist es wahrscheinlicher, dass sie viral geht“, sagte Izzard.
“AI cannot run free without humans”
Natürlich stand das Netzwerken und das Aufnehmen von wirklich neuen Informationen im Vordergrund. Hier war der Rest der Veranstaltung etwas dürftig. Ich hätte mir mehr erhofft als „AI cannot run free without humans“ oder „AI is predictable, use your creativity“. Wirklich spannend war der Austausch im Bereich “House of Innovation”. Hier habe ich verschiedene Start-ups kennengelernt, die auch im Bereich „Brand Challenges“ antreten durften und in dreiminütigen Pitches bei den großen Markenherstellern für ihr Produkt werben konnten.
Toilettenpapier für alle
Gewinner der Colgate Brand Challenge war Gifta, eines der 34 innovativen Start-ups, die im Innovation Village des MAD//Fest vertreten waren. Die Aufgabenstellung von Colgate lautete: „Wie können wir schönheitsinteressierte Gen Z‑Zielgruppen davon überzeugen, dass unsere Zahnaufhellungsprodukte den Produkten von Hi Smile durch Social Acceleration weit überlegen sind?“ Hier stellte Gifta ein Influencer-Marketing-Konzept vor. Diese werden von Markenherstellern mit Paketen ausgestattet und berichten darüber auf ihren sozialen Kanälen. Colgate war überzeugt. Die Teilnehmer des MAD//Fest konnten dann am Stand von Gifta am Glücksrad drehen und je nach Ergebnis ein bis drei Produkte mitnehmen. Der absolute Renner waren tatsächlich hübsch verpackte Toilettenpapierrollen.
Fazit
Insgesamt zeigten die ersten zwei Tage eine perfekte Mischung aus Inspiration, Innovation und Interaktion. Die Erweiterung des Festivals im Vergleich zum Vorjahr scheint sich ausgezahlt zu haben, mit durchweg positiven Reaktionen auf die neue Struktur und den Inhalt. Frys Vortrag passte perfekt zum Thema des Festivals „Fortune Favours The Bold“ (Glück begünstigt die Mutigen), da sie innovative Denkweisen und den mutigen Einsatz neuer Technologien im Marketing behandelte. Ihre Präsentation war sicherlich einer der Höhepunkte des Events. Für mich war es darüber hinaus interessant zu sehen, wie sich Marken in UK präsentieren. Networking war denkbar einfach und inspirierend. Insgesamt war es für mich ein lohnendes Event und sicherlich nicht meine die letzte Teilnahme daran.
Quellen: madfest.com, NewDigitalAge , Bilder Katharina Zeschke
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