Mediennutzung der GenZ (Update)
Die Mediennutzung der GenZ ist anders. Länger, mehr und intensiver. Diese drei Schlagworte beschreibt die Mediennutzung der heute 14- bis 29-Jährigen am besten. Und besonders neue Trends werden schnell und stark ins Verhalten mit aufgenommen.
Das Nutzungsmuster der Jugendlichen & jungen Erwachsenen
Mehr Video statt Audio, mehr Streaming, die wichtige Rolle von sozialen Medien und eine geringe Leseaffinität – das ist kurz zusammengefasst das Nutzungsmuster der jungen Menschen.
Medienforscherin Regina Deck hat dies und noch weitere Fakten im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) herausgefunden. Die Studie zeigte außerdem, dass das Alter eine große Rolle beim Nutzungsverhalten von Medien spielt. Die Variable “Alter” zeigt deutlich, dass die jüngere Zielgruppe am ehesten Trends aufnehmen und nutzen. Dagegen integrieren die älteren Dekaden neue Medienformen – wenn überhaupt – mit zeitlichem Verzug.
Generation Z ist mit digitalen Technologien aufgewachsen
Die GenZ als Altersgruppe zeigt sich, wie auch andere Altersgruppen, nicht homogen in ihrem Nutzungsverhalten von Medien. Aber eines kann doch festgestellt werden: Der technische Wandel wurde von der Generation Z nicht als Umbruch wahrgenommen.
Die heute 14- bis 29-Jährigen (Geburtsjahrgänge 1995 – 2010) sind in das digitale Zeitalter hineingeboren. Sie lernen von Kindesbeinen an eine rundum digitalisierte Medienwelt kennen. Es gibt ein immens großes Medienangebot, das über die unterschiedlichsten Kanäle und technischen Geräte konsumiert werden kann. Jederzeit, on demand.
Die GenZ ist dadurch auch die Generation mit der bisher intensivsten und höchsten Mediennutzung. Einige interessante Fakten zur Dauer der Mediennutzung im Folgenden:
Brutto-Nutzungsdauer 2020 (Video, Audio, Text, Internet):
621 Minuten (1 Std. mehr als 2015)
Netto-Zeitbudget:
ca. 8,5 Std. täglich
Da sich das Netto-Zeitbudget nicht verlängert hat, ist von einer Verdichtung der Mediennutzung auszugehen. Diese These bestätigen die Zahlen der Langzeitstudie ARD/ZDF – Massenkommunikation ebenfalls. Demnach ist die Parallelnutzung auf einem bislang noch nicht dagewesenen Maß gewachsen.
Generation z ist geprägt von Internet, Smartphone & Social Media
Die Mediennutzung spielt sich überwiegend am Smartphone ab. Zudem hat das Internet Einfluss auf den gesamten Alltag der jungen Menschen. Sie sind permanenten mit den Netzwerken verbunden. Kein Wunder, dass Social Media ein prägendes Merkmal der GenZ ist.
Dabei vereint YouTube mit einer medialen Tagesreichweite von 66 Prozent die meiste Mediennutzung auf sich. Dicht gefolgt von Instagram mit 58 Prozent. Facebook, WhatsApp und TikTok befinden sich in etwa auf gleich hohem Niveau.
Lineares Fernsehen verliert stark
Wenn man sich die Verteilung der Mediennutzung auf die unterschiedlichen Mediengattungen ansieht, wird eines klar: Seit 2020 beansprucht Video den größten Teil des Zeitbudgets und lässt Audio hinter sich.
Auch das lineare Fernsehen ist betroffen und wird von Streamingdiensten in der Nutzung abgelöst. In den Ergebnissen der Massenkommunikations-Studie für das Jahr 2019 bis 2021 zeigte sich, dass 44 Prozent der unter 30-Jährigen doppelt so viel Zeit mit Netflix und Amazon Prime verbringen, wie mit dem linearen Fernseher.
Podcast sorgt für Audio-Boom und starke Zahlen
Video-on-demand ist nun schon ein alter Schinken. Doch was für einen richtigen Audio-Boom – auch in der jungen Generation GenZ – gesorgt hat, ist die Medienform “Podcast”. Neue Trends werden gerade von den 14- bis 29-Jährigen schnell adaptiert. Das ist auch in den Werten der Podcast-Mediennutzung ersichtlich. Mit 32 Prozent hören doppelt so viele junge Menschen ab 14 Jahren wöchentlich Podcasts.
Im Zeitbudget macht der Audio-Anteil aktuell 5 Prozent der 14- bis 29-Jährigen aus (Podcasts oder Radiosendungen zum Nachhören). Dies ist doppelt so lang als im Vorjahr.
Den anderen Teil der Zeit für Audionutzung verbringt die Generation Z dagegen im Internet. Mehr als die Hälfte der Audiozeit nutzt die junge Zielgruppe für YouTube und Streamingdienste wie zum Beispiel Spotify.
Text nutzt die Generation Z in den sozialen Medien
“Hier gibt es gedruckte Tagezeitungen und Zeitschriften zu kaufen!”
– “Was bitte?”
Diese Antwort könnte von einem Jugendlichen kommen. Das Lesen von Tageszeitungen und Zeitschriften findet in der Mediennutzung der GenZ kaum mehr statt. Texte werden in Online-Angeboten gelesen. Dabei sind die wichtigsten Textquellen der “Jungen” die sozialen Medien, wie beispielsweise Instagram und Facebook. Insgesamt lässt sich festhalten, dass jede neue Generation weniger Leseaffinität mitbringt.
Fazit: Digitale Sozialisierung zeigt sich überall
GenZ nutzt Medien anders als zuvor, basierend auf der rundum digitalisieren Medienwelt, in der sie aufwachsen. Das massive Medienangebot mit den unzähligen Nutzungsszenarien hat auch zunehmend Einfluss auf ältere Jahrgänge. Und gerade hier werden zukünftig größere Dynamiken erkennbar sein.
Der King der Medien ist “Video”. Mit stark wachsenden Tendenzen verschiebt sich die Mediennutzung dadurch in Richtung des Internets. Es wird also immer wichtiger, Angebote anzubieten, die 24/7 on demand zur Verfügung stehen und damit zur non-linearen Mediennutzung passen.
Die Textnutzung in der Gesamtbevölkerung verschiebt sich zunehmend in den digitalen Medien-Bereich. Dadurch steigt ebenfalls die Relevanz von sozialen Medien für mediale Inhalte.
Lesen Sie hierzu auch gerne unseren Artikel “GenZ – Die Jüngsten für Radio begeistern”.
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