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Musik­in­dus­trie in Zah­len 2024: Radio behaup­tet sich 


Das neue BVMI-Jahr­buch „Musik­in­dus­trie in Zah­len 2024“ lie­fert den Blick auf eine Bran­che im digi­ta­len Höhen­flug – und auf ein Medi­um, das dabei nicht nur mit­hält, son­dern an Bedeu­tung gewinnt. Radio bleibt. Und wird gehört. Wir haben uns die Ergeb­nis­se genau­er angesehen. 

Musikindustrie in Zahlen 2024

Radio als tra­gen­de Säule

Der Bun­des­ver­band Musik­in­dus­trie (BVMI) bün­delt die Stim­men von rund 170 Musik­la­bels und Ton­trä­ger­un­ter­neh­men – gemein­sam ver­tre­ten sie mehr als 80 Pro­zent des deut­schen Musik­markts. Als zen­tra­le Instanz der Bran­che ist der BVMI erste Anlauf­stel­le für alle Fra­gen rund um den Musik­markt. Neben der Ver­öf­fent­li­chung ver­läss­li­cher Markt­zah­len bie­tet der Ver­band auch pra­xis­na­he Ser­vices für Unter­neh­men. Und wenn es um Aus­zeich­nun­gen geht, ist der BVMI ohne­hin gesetzt – seit 1975 ver­gibt er GOLD und PLATIN, seit 2014 auch DIAMOND. Und die offi­zi­el­len Deut­schen Charts? Die erhebt der BVMI seit 1977. Bereits im Halb­jah­res­be­richt 2024 zeich­ne­te sich ab, dass Audio-Strea­ming wei­ter boomt, Vinyl ein anhal­ten­der Trend bleibt – und das Radio im Medi­en­nut­zungs­ver­hal­ten eine star­ke Rolle spielt. Jetzt lie­gen die fina­len Zah­len für das gesam­te Kalen­der­jahr 2024 vor. Und sie bele­gen: Die Musik­in­dus­trie steht auf brei­ten, sta­bi­len Bei­nen – mit dem Radio als tra­gen­der Säule in der Nutzung.

2,38 Mil­li­ar­den Euro: Musik­markt 2024 auf Wachstumskurs

Die Musik­in­dus­trie in Deutsch­land konn­te ihren Gesamt­um­satz im Jahr 2024 auf 2,38 Mil­li­ar­den Euro stei­gern – ein sat­tes Plus von 7,8 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr. Getrie­ben wurde die­ses Wachs­tum vor allem durch das Audio-Strea­ming, das mit 1,86 Mil­li­ar­den Euro bereits 78,1 Pro­zent der Bran­chen­ein­nah­men gene­riert – und damit erneut zwei­stel­lig zulegt (+12,6 Prozent).

Der digitale Gesamt­markt wächst damit auf 84,1 Pro­zent Markt­an­teil – eine neue Rekord­mar­ke, die die Trans­for­ma­ti­on der Bran­che ein­drucks­voll unterstreicht.

Und das Radio? Kommt nicht nur mit – es legt zu!

Bei all dem digi­ta­len Wachs­tum ist eine Zahl beson­ders bemer­kens­wert: Der Anteil von Radio an der gesam­ten Musik­nut­zung ist im Jahr 2024 deut­lich gestie­gen – von 25,5 Pro­zent im Vor­jahr auf 28,9 Prozent.

Was auf den ers­ten Blick unspek­ta­ku­lär klingt, ist in Wahr­heit ein star­kes Signal: Trotz gren­zen­lo­ser Musik­ver­füg­bar­keit per Stream grei­fen Mil­lio­nen Men­schen in Deutsch­land wei­ter­hin – oder wie­der – auf kura­tier­te Musik­an­ge­bo­te im Radio zurück. Und zwar gene­ra­tio­nen­über­grei­fend, beispielsweise:

  • 60+ Jahre: 47 Pro­zent ihrer Musik­zeit ver­brin­gen sie mit Radio
  • 40- bis 49-Jäh­ri­ge: 30 Prozent
  • 20- bis 29-Jäh­ri­ge: 9 Prozent

Das ist nicht nur ein Beleg für die anhal­ten­de Rele­vanz des Radios – son­dern auch ein deut­li­cher Hin­weis auf die Ver­trau­ens­ba­sis, die die­ses Medi­um nach wie vor genießt. In einer Zeit, in der Algo­rith­men bestim­men, was wir hören sol­len, bleibt das Radio ein ver­läss­li­cher Beglei­ter – redak­tio­nell geführt, lokal ver­an­kert und nah am Leben.

Vinyl liebt man – CD ver­liert weiter

Wäh­rend der phy­si­sche Markt ins­ge­samt schrumpft (–7,4 Pro­zent), glänzt Vinyl wei­ter­hin mit einem Plus von 9,4 Pro­zent. Die Schall­plat­te macht mitt­ler­wei­le 40,5 Pro­zent des phy­si­schen Umsat­zes aus – und steht damit sinn­bild­lich für eine bewuss­te, wert­schät­zen­de Musikhörkultur.

Die CD hin­ge­gen ver­liert wei­ter an Boden (–17,1 Pro­zent) und droht, in abseh­ba­rer Zeit ihre Rolle als wich­tigs­ter phy­si­scher Ton­trä­ger zu verlieren.

Wel­che Gen­res sind beliebt?

Im Ran­king der umsatz­stärks­ten Musik­rich­tun­gen liegt Pop wei­ter­hin vorn (24,6 Pro­zent Markt­an­teil), dicht gefolgt von Hip-Hop mit 19 Pro­zent. Über­ra­schend stark: Fami­ly-Pro­duk­te – also Kin­der­hör­spie­le, Lern­in­hal­te und Fami­li­en­for­ma­te – stei­gern sich auf 12,1 Pro­zent, gefolgt von Dance/Electronic mit 11,8 Pro­zent. Auch das spricht für ein brei­ter wer­den­des Nut­zungs­spek­trum über ver­schie­de­ne Lebens­be­rei­che hin­weg – oft beglei­tet durch das Radio.

Zwi­schen Fort­schritt und Verlässlichkeit

2024 ist ein Jahr der Kon­tras­te – und der Har­mo­nie. Auf der einen Seite wach­sen Strea­ming und digitale Platt­for­men schnel­ler denn je. Auf der ande­ren Seite behaup­ten sich klas­si­sche For­ma­te wie Radio und Vinyl mit über­ra­schen­der Kraft. Das Radio bleibt dabei kein Nischen­pro­dukt, son­dern fest im All­tag ver­an­kert. Wer heute Reich­wei­te und Ver­trau­en will, kommt an die­sem Medi­um nicht vor­bei – ob als Label, Marke oder Werbetreibender.

Fazit: Musik ver­än­dert sich. Radio bleibt verlässlich.

Die Musik­in­dus­trie in Zah­len 2024 zeigt deut­lich: Die Bran­che ist inno­va­tiv, digi­tal und wirt­schaft­lich erfolg­reich. Und doch gibt es Kon­stan­ten, die stär­ker sind als jeder Trend. Radio ist eine davon. Wäh­rend Play­lists welt­weit ver­füg­bar sind, schafft das Radio vor Ort Gemein­schaft. Wäh­rend Algo­rith­men „mehr vom Sel­ben“ lie­fern, eröff­net Radio neue Per­spek­ti­ven. Für alle, die Musik pro­fes­sio­nell ein­set­zen – sei es im Mar­ke­ting, in der Pro­gramm­ge­stal­tung oder als Platt­form für neue Talen­te – lohnt sich der Blick in die­ses Jahr­buch. Und noch mehr: ein bewuss­tes Ein­schal­ten des Radios.

Quel­len: Bun­des­ver­band Musik­in­dus­trie (BVMI): Musik­in­dus­trie in Deutsch­land zum Gesamt­jahr 2024, Bild via Adobe Stock von Goffk­ein und bear­bei­tet mit Dall‑e


Alle Autoren 

Andreas Lang

Andre­as Lang 

Geschäfts­füh­rer
Michael Reuter

Micha­el Reuter 

Mar­ke­ting­lei­ter
Marina Regulin

Mari­na Regulin 

Mar­ke­ting-Mana­ge­rin Kommunikation
Julia Marks

Julia Marks 

Mar­ke­ting-Mana­ge­rin New Business
Jessica Köhler

Jes­si­ca Köhler 

Team-Assis­ten­tin Kommunikation
Sabine Rost

Sabi­ne Rost 

Assis­tenz der Mar­ke­ting- und Verkaufsleitung
Carina Bauer

Cari­na Bauer 

Mar­ke­ting-Mana­ge­rin Kom­mu­ni­ka­ti­on
(Seni­or)
Katharina Zeschke

Katha­ri­na Zeschke 

Audio-Exper­tin