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Radio­mes­sung im digi­ta­len Zeitalter 


Radio­mes­sung im digi­ta­len Zeit­al­ter steht nicht vor einem radi­ka­len Umbruch, son­dern inmit­ten eines lang­sa­men, aber unver­meid­li­chen Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­ses. Die Art und Weise, wie Men­schen heute Audio kon­su­mie­ren – über klas­si­sche UKW-Radios, digitale Streams, smar­te Laut­spre­cher oder Pod­casts – ver­än­dert sich ste­tig. Diese Ent­wick­lung ist keine Bedro­hung für das Medi­um Radio, son­dern eine große Chan­ce: Wenn wir bereit sind, uns als Bran­che mit einzubringen. 

Wer mit dem Kopf durch die Wand will, hat verloren

Der Bericht der egta Insights zur Audio Audi­ence Mea­su­re­ment wirft erneut die zen­tra­le Frage auf, wie sich die Radio­mes­sung an die ver­än­der­ten Hör­ge­wohn­hei­ten und die digitale Trans­for­ma­ti­on anpas­sen muss. Man­che Stim­men for­dern einen abrup­ten und radi­ka­len Umbruch eines Sys­tems, das lang­jäh­rig zuver­läs­sig Daten für eine ganze Bran­che gelie­fert hat. Aus unse­rer Sicht geht es nicht um einen abrup­ten Sys­tem­wech­sel, son­dern um eine schritt­wei­se Moder­ni­sie­rung der Radio­mes­sung – mit dem Ziel, unse­re Argu­men­ta­ti­ons­kraft in der Ver­mark­tung zu stär­ken, Ver­trau­en bei Kun­den zu schaf­fen und Radio als fes­ten Bestand­teil im digi­ta­len Media­mix zu sichern.

Wir als Ver­mark­ter spie­len in die­sem Wan­del eine ent­schei­den­de Rolle. Denn: Daten sind das neue Ver­kaufs­ar­gu­ment. Und ohne belast­ba­re, zeit­ge­mä­ße Reich­wei­ten­zah­len lau­fen wir Gefahr, gegen­über digi­ta­len Platt­for­men ins Hin­ter­tref­fen zu gera­ten – unab­hän­gig davon, wie gut unse­re Inhal­te sind.

Warum Ver­än­de­rung nötig ist

Die tra­di­tio­nel­le Radio­mes­sung basiert vie­ler­orts noch auf Tage­buch­me­tho­den oder tele­fo­ni­scher Erin­ne­rung. Diese Ver­fah­ren wer­den dem heu­ti­gen Hör­ver­hal­ten kaum noch gerecht:

  • Digitale Kon­kur­renz: Strea­ming­diens­te, Pod­casts und smar­te Gerä­te kon­kur­rie­ren um die Auf­merk­sam­keit der Hörer.
  • Frag­men­tie­rung der Ziel­grup­pen: Inhal­te wer­den über unter­schied­lichs­te Platt­for­men und Gerä­te konsumiert.
  • Wach­sen­der Bedarf an ROI-Nach­weis: Wer­be­kun­den ver­lan­gen ver­gleich­ba­re, zeit­na­he und gra­nu­la­re Leistungswerte.
  • Cross-Platt­form-Nut­zung: Medi­en­kon­sum ist nicht mehr line­ar. Eine ein­heit­li­che, platt­form­über­grei­fen­de Sicht wird zum Muss.

Wer treibt den Wandel?

Der Impuls zur Ver­än­de­rung kommt aus ver­schie­de­nen Rich­tun­gen – allen voran von der Wer­be­indus­trie, die auf ver­gleich­ba­re, digitale Leis­tungs­kenn­zah­len drängt. Aber auch Sen­der erken­nen, dass sie ohne moder­ne Mess­stan­dards im Wett­be­werb um Wer­be­bud­gets und Rele­vanz zurück­fal­len. Die Ver­bän­de wir­ken dabei als Mode­ra­to­ren, die Inter­es­sen bün­deln und den Pro­zess strukturieren.

  • Wer­be­trei­ben­de und Agen­tu­ren for­dern mehr Trans­pa­renz und bes­se­re Datenqualität.
  • Radio­sen­der und Audio-Platt­for­men wis­sen, dass ihre Rele­vanz lang­fris­tig nur mit star­ker Daten­ba­sis gesi­chert bleibt.
  • Bran­chen­ver­bän­de set­zen sich für stan­dar­di­sier­te, tech­no­lo­gisch zeit­ge­mä­ße Mess­mo­del­le ein.

Her­aus­for­de­run­gen für For­schung und Messung

Die größ­te Auf­ga­be besteht darin, die kom­ple­xe Rea­li­tät heu­ti­ger Audio-Nut­zung prä­zi­se abzu­bil­den. Tech­no­lo­gi­sche Hür­den, frag­men­tier­te Platt­for­men und Daten­schutz­auf­la­gen machen es nötig, neue Metho­den nicht nur tech­nisch sau­ber, son­dern auch wirt­schaft­lich trag­fä­hig zu ent­wi­ckeln und breit zu imple­men­tie­ren. Dabei darf die Balan­ce zwi­schen Inno­va­ti­on und Markt­ak­zep­tanz nicht ver­lo­ren gehen.

  • Cross-Platt­form-Mes­sung: Ter­res­trisch, digi­tal, mobil – eine ein­heit­li­che Sicht auf Audio ist kom­plex, aber essenziell.
  • Digitale Trans­for­ma­ti­on: Auto­ma­ti­sier­te Inhalts­er­ken­nung und Nutz­ertrack­ing müs­sen sinn­voll ein­ge­setzt werden.
  • Big Data & KI: Nur mit daten­ge­trie­be­nen Model­len las­sen sich vali­de Ziel­grup­pen-Insights gewinnen.
  • Koope­ra­ti­on & Stan­dar­di­sie­rung: Nur gemein­sam las­sen sich bran­chen­weit aner­kann­te Lösun­gen etablieren.

Niel­sens Visi­on für eine moder­ne Radiowährung

Niel­sen sieht die Zukunft in einem hybri­den Modell, das digitale Mess­an­sät­ze mit eta­blier­ten Metho­den kom­bi­niert. Ent­schei­dend ist dabei nicht nur die Tech­no­lo­gie, son­dern auch die Fähig­keit der Bran­che, gemein­sam an einem Strang zu zie­hen. Ziel ist es, eine sta­bi­le, trans­pa­ren­te und zukunfts­si­che­re Wäh­rung zu schaf­fen, die sowohl die Viel­falt der Nut­zung als auch die Anfor­de­run­gen von Wer­bung und Medi­en­pla­nung berücksichtigt.

  • Erwei­ter­te Mess­me­tho­den: Kom­bi­na­ti­on aus digi­ta­lem Track­ing, Echt­zeit­da­ten und Plattformintegration.
  • Cross-Platt­form-Inte­gra­ti­on: Daten aus UKW, DAB+, Strea­ming, Apps und Pod­casts müs­sen kon­so­li­diert werden.
  • Big Data & KI nut­zen: Ziel ist die auto­ma­ti­sier­te Erken­nung von Mus­tern und Ver­hal­tens­wei­sen in gro­ßen Datenmengen.
  • Branchenübergreifende Zusam­men­ar­beit: For­schung, Tech­nik und Ver­mark­tung müs­sen an einem Strang ziehen.
  • Inves­ti­tio­nen in Daten­in­fra­struk­tur: Für Ska­lier­bar­keit, Daten­schutz und Ver­füg­bar­keit der Messdaten.

Fazit: Jetzt aktiv wer­den – für eine star­ke Radio­po­si­ti­on im digi­ta­len Zeitalter

Die Zukunft der Radio­mes­sung muss nicht revo­lu­tio­när, aber mutig sein. Wer als Ver­mark­ter vor­aus­schau­end denkt, wird Teil einer Ent­wick­lung, die Radio lang­fris­tig rele­van­ter, trans­pa­ren­ter und wett­be­werbs­fä­hi­ger macht. Nicht, indem wir das Bestehen­de abschaf­fen – son­dern indem wir es stra­te­gisch weiterentwickeln.

Quel­le: https://www.egta.com/2025-egta-insight-radio-audio-measurement/


Alle Autoren 

Andre­as Lang 

Geschäfts­füh­rer

Micha­el Reuter 

Mar­ke­ting­lei­ter

Mari­na Regulin 

Mar­ke­ting-Mana­ge­rin Kommunikation

Julia Marks 

Mar­ke­ting-Mana­ge­rin New Business

Jes­si­ca Köhler 

Team-Assis­ten­tin Kommunikation

Sabi­ne Rost 

Assis­tenz der Mar­ke­ting- und Verkaufsleitung

Cari­na Bauer 

Mar­ke­ting-Mana­ge­rin Kom­mu­ni­ka­ti­on
(Seni­or)

Katha­ri­na Zeschke 

Audio-Exper­tin