RECAP: Medium Radio ist im Notfall Gold wert!
Plötzlich ist der Strom weg, der Blick aufs Handy zeigt keinen Empfang und die Menschen werden zunehmend unruhiger. Genau das passierte kürzlich in Spanien, in Teilen Portugals sowie in Südfrankreich. Überall auf der Welt kann es zu sogenannten Blackouts kommen – selbst bei uns, wenn auch vielleicht nicht so massiv! Rekapitulieren Sie mit uns die vergangenen Notfall-Situationen und die Bedeutung der Informationsbeschaffung im Hinblick auf das Medium Radio.
Was genau war los in Spanien, Portugal und Südfrankreich?
Auch wenn der spanisch-portugiesische Blackout schon einige Tage zurückliegt, so ist das Thema dennoch ein Dauerbrenner! Die Stromausfälle in Frankreich bestätigen dies. Überall auf der Welt kann es aus den verschiedensten Gründen zu einem Notfall kommen, in dem der Informationsfluss plötzlich stockt. Doch was war in den letzten Wochen konkret los? Welche Rolle spielte dabei das Medium Radio?
Ende April war ab Mittag auf der iberischen Halbinsel je nach Region für 4–18 Stunden der Strom weg. Das Netz brach innerhalb von 5 Sekunden zusammen und so gab es auch keine Internetverbindung.
Menschen saßen in Zügen fest und die Kommunikation war zunächst nur noch per SMS möglich. Aber auch das Mobilfunknetz erlag dann zeitweise. Es war einer der größten Blackouts aller Zeiten. Zwei Wochen später sprach die spanische Energieministerin davon, dass eine Störung in einem der Umspannwerke mit nachfolgender Kettenreaktion ursächlich war. Die abschließende Beurteilung steht allerdings noch aus.
Etwas anders gestaltete sich die Situation in Südfrankreich Ende Mai, denn hier ereigneten sich gleich zwei Stromausfälle kurz hintereinander. Bei einem davon war auch das renommierte Filmfest in Cannes betroffen, allerdings konnte am Abend die Abschlussgala aufgrund einer unabhängigen Stromversorgung stattfinden. Der zweite Stromausfall betraf die Hafenstadt Nizza, die bevölkerungsmäßig fünftgrößte Stadt in Frankreich. Bei beiden Vorfällen gibt es deutliche Hinweise auf Sabotage.
Welche Rolle spielte nun das Medium Radio?
Der Strom-Markt in Europa ist alles andere als trivial und in Teilen sogar fragil. Bei einem Stromausfall sind die gängigen Informationskanäle sehr schnell massiv eingeschränkt bzw. nutzlos. Bei den vergangenen Blackouts war die fehlende Information für die Menschen ein großes Problem. Ein Segen, wer über ein batteriebetriebenes Hörfunkgerät verfügte. Allerdings waren Radiogeräte samt Batterien auch sehr schnell ausverkauft. Menschen versammelten sich um Autoradios und wer eines hatte, war hoch im Kurs. Das Medium Radio war Gold wert! Manch einer, der keines ergattern konnte, bestellte sich daraufhin vorsorglich eines, als der Strom wieder da war, als Backup für den nächsten Blackout. Radio hat dabei viele Vorteile, die wir bereits in unserem Artikel „Das Vertrauensmedium Radio“ analysiert haben. Insbesondere bei der Notfallkommunikation punktet die Schnelligkeit von Radio bei der Informationsverbreitung.
Wie weit ist die Entwicklung eines Warnsystems per Radio?
Inzwischen ist das Warnsystem ASA (Automatic Safety Alert) im Einsatz. ASA ist die Weiterentwicklung des EWF (Emergency Warning Functionality) und informiert im Notfall sowie in Krisensituationen die Bevölkerung über das Medium Radio. Erst Ende März 2025 stellte WorldDAB ihr neues Zertifizierungssystem vor. Dabei schalten sich ASA-zertifizierte Radiogeräte selbstständig ein und überbringen verlässlich Sicherheitsmeldungen und das auch dann noch, wenn Mobilfunk und Internet in die Knie gehen. Bald wird es neue DAB+ Radiogeräte mit dem ASA-Standard im Handel geben. Dabei spielt in Not- und Krisenzeiten vor allem der lokale Rundfunk eine zentrale Rolle, denn dieser hat sich in der Vergangenheit als zuverlässiger Begleiter herauskristallisiert. Hintergrund ist, dass die Menschen primär wissen wollen, was in ihrer näheren Umgebung los ist (Spoiler: Das gilt übrigens auch für gute Zeiten 😊). Lesen Sie ergänzend zu unserem Artikel auch den interessanten Bericht auf DABplus.de mit dem Titel „Leben retten mit DAB+ Radio: Weltweites Zertifizierungssystem für Sicherheitsmeldungen Automatic Safety Alert gestartet“.
Wie steht es um Deutschland und was rät die Bundesregierung?
Erneuerbare Energien machen die Stromgewinnung schlechter kalkulierbar, weil die Sonne nicht durchgängig scheint und der Wind nicht permanent weht und es dadurch zu plötzlichen Überschüssen kommen kann. Zwar sehen Experten aufgrund von Redundanzen, Netzausbau und Akkutechnologie nur ein sehr geringes Risiko für das deutsche Stromnetz, aber 100 %ig darauf verlassen sollte man sich nicht. Die zentrale Lage Deutschlands und die politische Bedeutung geben Anlass, die zunehmende Gefahr der Sabotage gegenüber kritischen Infrastrukturen ernstzunehmen. Die Bundesregierung rät sicherlich aus gutem Grund auf ihrer Website, dass sich jeder Haushalt mit klar definiertem Equipment für den Notfall jeglicher Art rüsten soll. Dazu gehört u. a. ein Radiogerät!
Geeignet sind dabei DAB+ und UKW-Radios. Wichtig ist, dass diese unabhängig vom Stromnetz funktionieren, wie es bei Kurbelradios, Solarradios, batteriebetriebenen Radios und Autoradios der Fall ist. Denken Sie auch an Ersatzbatterien, aufgeladene Akkus und Powerbanks!
Fazit
Seien wir mal ehrlich, die Vorbereitung auf einen Krisen- oder Notfall schiebt man gedanklich vor sich hin. Selbst wenn man preppermäßig eine Notfalltasche gepackt oder Notvorräte angelegt hat, so überprüft man diese in der Realität eher selten. Allerdings verdeutlichen die Blackouts in Spanien und Frankreich, dass die Notwendigkeit besteht. Deshalb prüfen Sie anhand der Checkliste des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), welchen Grundvorrat Sie anlegen sollten. Und wie wir jetzt (wieder) erkannt haben, ist dabei Radio als Medium im Notfall unbezahlbar – es wurde in den Medien zuletzt sogar als „Gold wert“ deklariert. Nutzen Sie auch das Notfalltraining des BBK. Dabei begeben Sie sich virtuell durch ein 360°-Apartment, testen dabei Ihr Wissen und lösen Aufgaben.
Kleiner Tipp: Unbedingt das Radio einpacken!😉
Quellen: Diagramm Stromausfall von Website RED ELÉCTRICA DE ESPAÑA (Übertragungsnetzbetreiber) sowie Screenshots der BBK-Website, Beitragsbild via Pexels von harutmovsisyan
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