Schon von Anhe­do­nie, Miso­pho­nie & Co. gehört?

Haben Sie schon davon gehört, dass Geräu­sche bei Miso­pho­nie wütend machen oder bei Hyper­a­kus­is Schmer­zen ver­ur­sa­chen kön­nen? Man­che haben sogar Angst vor Geräu­schen und ande­ren ist Musik ein­fach egal. Erfah­ren Sie was hin­ter die­sen Phä­no­me­nen steckt!

BREAK AFTER 8 Bild, pixabay.com

 

Jeder kennt die Situa­ti­on: Man sitzt mit dem Part­ner am Ess­tisch und die Schmatz-Geräu­sche des Liebs­ten trei­ben einen direkt an die Decke! Zwar kann das natür­lich an der eige­nen Laune lie­gen. Aber wenn Geräu­sche regel­mä­ßig Herz­ra­sen und Hass­zu­stän­de aus­lö­sen, dann müs­sen auch krank­haf­te Ursa­chen in Betracht gezo­gen werden.

So unter­schei­den sich die ein­zel­nen Phänomene:

1. Musi­ka­li­sche Anhedonie

Der Zustand der musi­ka­li­schen Anhe­do­nie wurde erst vor kur­zem beschrie­ben. Hier­durch wird durch Musik bei den Betrof­fe­nen kei­ner­lei Gefühl erzeugt. Bei For­schun­gen wurde fest­ge­stellt, dass das Beloh­nungs­zen­trum im Gehirn nicht erreicht wird. Aller­dings funk­tio­niert es bei ande­ren Beloh­nungs­sys­te­men sehr gut, so dass dies nicht als krank­haft oder gefähr­lich ein­ge­stuft wurde. Nur gut, dass ledig­lich 3–5 % der Pro­ban­den Musik emo­ti­ons­los erleben.

2. Miso­pho­nie

Dar­un­ter ver­steht man eine selek­ti­ve Geräusch­in­to­le­ranz, wie bei­spiels­wei­se Tas­ta­tur­klap­pern, Schmat­zen, Atmen, Lachen oder mit dem Fuß tip­peln. For­scher neh­men an, dass eine Ner­ven­krank­heit zugrun­de liegt. Auf jeden Fall kann Abhil­fe geschaf­fen wer­den, indem Miso­pho­ni­ker kurz in ange­neh­mer Atmo­sphä­re, wie z.B. bei schö­ner Musik, mit dem Hass­ge­räusch kon­fron­tiert wer­den. Folg­lich ent­steht mit der Zeit ein Gewöhnungseffekt.

3. Pho­no­pho­bie

Bei der Pho­no­pho­bie han­delt es sich um die Angst vor Geräu­schen. Zuerst wer­den bestimm­te Geräu­sche, die mit einer nega­ti­ven Emp­fin­dung ver­knüpft sind, als unan­ge­nehm auf­ge­nom­men. Infol­ge­des­sen wird bald bereits eine gerin­ge Laut­stär­ke des Geräuschs als über­laut und bedroh­lich emp­fun­den. Bei­spiel­wei­se fin­det anfangs eine Sekre­tä­rin das Tele­fon­klin­geln als unan­ge­nehm. Das kann sich im Laufe der Zeit auch auf ande­re Büro­ge­räu­sche aus­deh­nen. Geräu­sche lösen irgend­wann Schwin­del­ge­fühl und Panik­at­ta­cken aus und Krank­mel­dun­gen kön­nen dann die Folge davon sein. Der Extrem­fall wird Hyper­a­kus­is bezeich­net. Die gute Nach­richt ist, beide Phä­no­me­ne kön­nen the­ra­piert werden.

4. Hyper­a­kus­is

Im schlimms­ten Fall sind Men­schen von der soge­nann­ten Hyper­a­kus­is betrof­fen. Dabei ver­fü­gen Hyper­a­kus­is-Pati­en­ten über ein intak­tes Gehör. Aller­dings lösen all­täg­li­che Geräu­sche Schmer­zen oder sogar pani­sche Angst­zu­stän­de aus. Eine Ver­mei­dungs­tak­tik ver­schlim­mern die Emp­fin­dun­gen sogar! Des­halb soll­ten Betrof­fe­ne immer ein Radio­ge­rät leise im Hin­ter­grund lau­fen las­sen, um sich an nor­ma­le All­tags­ge­räu­sche zu gewöhnen.

Fazit

Ob man nun an Miso­pho­nie oder sogar an Hyper­a­kus­is lei­det, mit Musik las­sen sich sol­che Miss­emp­fin­dun­gen oft­mals lin­dern oder sogar hei­len. Und wenn nicht, ein wenig Rück­sicht und Ver­ständ­nis gegen­über Betrof­fe­nen hilft unge­mein! Denn irgend­wie ist doch jeder auf seine Art ein klei­nes biss­chen “bluna” ;-).

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Thema fin­den Sie unter fol­gen­den Ver­lin­kun­gen: Musi­ka­li­sche Anhe­do­nie, Miso­pho­nie, Pho­no­pho­bie und Hyper­a­kus­is.

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