Die Online-Audio-Nut­­zung erreicht neue Höchstwerte 

Der Online-Audio-Moni­tor (OAM) lie­fert auch in die­sem Jahr Ein­bli­cke in die Ent­wick­lun­gen des digi­ta­len Audio-Mark­tes in Deutsch­land. Mit der ste­tig wach­sen­den Viel­falt an Platt­for­men, Gerä­ten und Inhal­ten hat Online-Audio längst einen fes­ten Platz im All­tag vie­ler Men­schen. Im Fol­gen­den ein Über­blick über die wich­tigs­ten Ergeb­nis­se des OAM 2024.

Online-Audio erreicht Rekordzahlen

Mit 52 Mil­lio­nen Nut­zern ab 14 Jah­ren in Deutsch­land hat Online-Audio im Jahr 2024 einen neuen Höchst­stand erreicht. Das bedeu­tet, dass fast zwei Drit­tel der Bevöl­ke­rung regel­mä­ßig auf Web­ra­dio, Pod­casts oder Musik-Strea­ming zugrei­fen. Dies stellt einen deut­li­chen Zuwachs gegen­über dem Vor­jahr dar. Beson­ders her­vor­zu­he­ben ist die kon­ti­nu­ier­li­che Stei­ge­rung in der monat­li­chen Nut­zung, die nun bei 74 Pro­zent der Gesamt­be­völ­ke­rung liegt. Inter­es­san­ter­wei­se zei­gen Pod­casts und Radio­sen­dun­gen zum Nach­hö­ren die stärks­te Wachs­tums­ra­te mit einem Zuwachs von 19,7 Pro­zent auf 25 Mio. Nutzer:innen im Ver­gleich zu 2023.

Gerä­te­trends: Smart­phones domi­nie­ren weiterhin

Das Smart­phone bleibt das wich­tigs­te Gerät für den Zugang zu Online-Audio. Über 82 Pro­zent der regel­mä­ßi­gen Nut­zer grei­fen über ihr Smart­phone auf Web­ra­dio, Pod­casts oder Musik-Strea­ming zu. Auf­fäl­lig ist auch der wach­sen­de Anteil von Smart TVs, die mitt­ler­wei­le an zwei­ter Stel­le ste­hen und immer häu­fi­ger genutzt wer­den, um Online-Audio-Inhal­te zu konsumieren.

Dif­fe­ren­zier­te Nut­zung nach Altersgruppen

Die Ergeb­nis­se des OAM 2024 zei­gen zudem, dass die Nut­zung stark alters­ab­hän­gig ist. Wäh­rend jün­ge­re Men­schen (14–29 Jahre) beson­ders häu­fig Musik­strea­ming-Diens­te und Pod­casts nut­zen, grei­fen älte­re Gene­ra­tio­nen (50+) häu­fi­ger auf Web­ra­dio zurück. Ins­ge­samt hört mehr als jede:r Zwei­te Web­ra­dio – am häu­figs­ten Simul­cast-Sen­der, also die Sen­der die ana­log der UKW-Aus­strah­lung ins Web über­tra­gen wer­den. Beson­ders auf­fäl­lig ist, dass die unter 30-jäh­ri­gen Online-Audio inten­siv als Stim­mungs­boos­ter und zur All­tags­be­glei­tung ver­wen­den, wäh­rend älte­re Hörer vor allem die Infor­ma­ti­ons­funk­ti­on von Online-Audio schätzen.

Nut­zung von KI

Ein wei­te­res High­light des Berichts ist die wach­sen­de Rolle von Künst­li­cher Intel­li­genz (KI). Fast ein Drit­tel der befrag­ten Nut­zer gibt an, bereits Kon­takt mit KI-gene­rier­ten Audio-Inhal­ten gehabt zu haben, wie z. B. durch vir­tu­el­le Mode­ra­to­ren oder per­so­na­li­sier­te Musik­emp­feh­lun­gen. Beson­ders die jün­ge­ren Hörer (14–29 Jahre) sehen hier­in gro­ßes Potenzial.

Dr. Thors­ten Schmie­ge, Prä­si­dent der Baye­ri­schen Lan­des­zen­tra­le für neue Medi­en (BLM):

“Ob unter­wegs im Auto, zum Run­ter­kom­men am Fei­er­abend oder zur Unter­hal­tung am Wochen­en­de – Online-Audio spielt im All­tag von immer mehr Men­schen eine immer grö­ße­re Rolle. Das bestä­tigt der neue Online-Audio-Moni­tor. Auf­ga­be der Lan­des­me­di­en­an­stal­ten ist es, die ein­zig­ar­ti­ge Viel­falt des Online-Audio-Gesamt­an­ge­bots zu erhal­ten. Des­halb schau­en wir bei­spiels­wei­se auf die Benut­zer­ober­flä­chen von In-Car-Sys­te­men und Smart-TVs, ob Trans­pa­renz und Chan­cen­gleich­heit gewahrt sind. Auch beim Thema KI gilt es, Kom­pe­ten­zen auf allen Sei­ten auf­zu­bau­en – Trans­pa­renz und Ver­ant­wor­tung sind hier zwei wesent­li­che Stichpunkte.”

Dis­kus­si­on zum Thema KI

In der Dis­kus­si­ons­run­de mit Tina Zacher (Anten­ne Deutschland/Absolut Radio AI), Björn Ühss (Audio­Stack), Micha­el Prae­to­ri­us (Mode­ra­tor) und mir wurde zum

Ende des Live­streams über das Thema KI-Nut­zung in der Audio­bran­che dis­ku­tiert. Laut Bericht sind für 55 Pro­zent der Befrag­ten KI-gene­rier­te Inhal­te in Ord­nung, solan­ge sie als sol­che gekenn­zeich­net sind. 42 Pro­zent akzep­tie­ren in die­sem Zusam­men­hang beson­ders Wet­ter­vor­her­sa­gen und Ver­kehrs­mel­dun­gen. Stim­men bekann­ter Per­so­nen und Moderator:innen zu klo­nen ist mit 15 Pro­zent am wenigs­tens akzep­tiert. Wir dis­ku­tier­ten Nut­zungs­mög­li­chen­kei­ten von KI und die Chan­ce, die sich für die Audio-Bran­che dar­aus erge­ben. Nach­zu­schau­en ist dies auf der Web­site des Online Audio Monitor.

Fazit

Die Ergeb­nis­se des OAM 2024 ver­deut­li­chen, dass Online-Audio längst ein fes­ter Bestand­teil des Medi­en­kon­sums in Deutsch­land ist. Mit stei­gen­den Nut­zer­zah­len, neuen Platt­for­men und Tech­no­lo­gien wie KI bleibt die­ser Markt dyna­misch und bie­tet wei­ter­hin zahl­rei­che Wachs­tums­chan­cen. Audio auf Abruf passt sich dem Lebens­stil und den Bedürf­nis­sen der Men­schen immer mehr an und wird in Zukunft wohl noch stär­ker per­so­na­li­siert und inte­griert sein.

Die aus­führ­li­che Aus­wer­tung fin­den Sie auf der Web­site des Online-Audio-Moni­tors.

Quel­le: Bei­trags­bild und Gra­fi­ken Online-Audio-Moni­tor 2024