Was treibt das Inter­net im Jahr 2017?

Ende Mai hat die Inter­net­in­ves­to­rin und frü­he­re Wall Street-Ana­lys­tin Mary Mee­kers, die Inter­net Trends 2017 vor­ge­stellt. Im Sili­con Val­ley ist sie eine der ein­fluss­reichs­ten Frau­en und unter ande­rem auch Urhe­be­rin der Stu­die USA.inc.

Beitragsbild Trends Internet 2017

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Stu­die USA.inc

In die­ser Stu­die befasst sie sich kris­tisch mit der wirt­schaft­li­chen  Ent­wick­lung der USA und der finan­zi­el­len Situa­ti­on der US-Regie­rung. Bereits 2012 pran­ger­te sie die stark wach­sen­de Staats­ver­schul­dung der USA an.

Die Prä­sen­ta­ti­on wurde im Namen der Invest­ment­fir­ma Klei­ner Per­kins Cau­field & Byers auf der Code Kon­fe­renz in Rancho Palos Ver­des, Cali­for­ni­en vor­ge­stellt, deren Part­ne­rin Mary Mee­kers ist. In der sehr umfang­rei­chen Dar­stel­lung der Inter­net Trends 2017 auf 355 Sei­ten zeigt Frau Mee­kers nicht nur die neu­es­ten Tech­nik­trends auf, son­dern befasst sich auch mit den volks­wirt­schaft­li­chen Effek­ten der Internetentwicklung.

Fol­gen­de Ent­wick­lung hält sie fest

1. Das Inter­net wächst wei­ter, aber langsamer

  • Das Inter­net wächst welt­weit wei­ter, aller­dings ver­lang­sa­men sich die Wachs­tums­ra­ten, da sich lang­sam eine Sät­ti­gung einstellt.
  • Noch deut­li­cher zeigt sich diese Ent­wick­lung bei den Smart­phones. Im ver­gan­ge­nen Jahr lag das Wachs­tum bei ledig­lich 3 %, im Jahr davor waren es noch 10 %.
  • Die Inter­net­nut­zung via Desk­top ist in den USA leicht fal­lend, wäh­rend die mobi­le Nut­zung wei­ter­hin rasant ansteigt und nun bei über drei Stun­den täg­lich liegt.
  • Große Zuwachs­ra­ten sehen wir nur noch in Schwel­len­län­dern wie Indien.

2. Sprach­ein­ga­be ist der Mega­trend im Jahr 2017

  • Es wer­den bereits 20 % der Such­an­fra­gen via Stim­me ausgelöst.
  • Die Sprach­er­ken­nung liegt mitt­ler­wei­le bei 96 %

3. Online wird in die­sem Jahr TV beim Wer­be­um­satz überholen

  • Digi­tal­wer­bung wächst nur noch auf mobi­len Devices.
  • Goog­le und Face­book domi­nie­ren den Markt und ver­ei­nen 85 % des Wachs­tums auf sich, dem „Rest“ blei­ben 9 % Wachstum.
  • Adblo­cking wächst wei­ter­hin sehr stark.
  • Daten wer­den immer wich­ti­ger, um Wer­bung aus­steu­ern zu können.

4. Gam­ing wird Mainstream

  • Gam­ing ist nicht mehr Teil einer Sub­kul­tur, son­dern in der Mitte der Gesell­schaft ange­kom­men und fes­ter Bestand­teil der Mediazeit.
  • Aktu­ell gibt es geschätzt 2,6 Mil­li­ar­den Gamer welt­weit, diese machen einen welt­wei­ten Umsatz von 100 Mil­li­ar­den Dollar.
  • Vir­tu­al Rea­li­ty kommt in den Massenmarkt.
  • Gami­fi­ca­ti­on (Spie­le­ri­sches Ler­nen am Com­pu­ter) setzt sich durch.
  • eSports gehen durch die Decke und wach­sen weiter.

5. Medi­en­kon­sum wird Streamingkonsum

  • Musik­strea­ming hat den Ver­kauf von Ton­trä­gern überholt.
  • Spo­ti­fy hat allein welt­weit 50 Mil­lio­nen zah­len­de Abonnenten.
  • Video­strea­ming macht sich auf, um linea­res Fern­se­hen abzulösen.
  • Die Gebüh­ren­ei­nah­men von Net­flix machen bereits 30 % der Home-Enter­tain­ment-Aus­ga­ben in den USA aus und sind stark wachsend.

6. Cloud und Weara­bles bre­chen sich Bahn

  • Daten­hal­tung ent­wi­ckelt sich rasant in Rich­tung Cloud und das für pri­va­te und geschäft­li­che Belange.
  • Dadurch stei­gen aber auch par­al­lel die Risi­ken durch Spam mit und ohne Schad­soft­ware. Letz­te­re wächst dramatisch.
  • Weara­bles set­zen sich durch und sam­meln immer mehr Daten, z.B. für den Gesundheitssektor

7. Trei­ber des Inter­nets sind China und Indien

  • China bedient mitt­ler­wei­le auch den Inhal­te­markt und sucht durch Unter­neh­men wie WeChat und Ali­baba auch den Weg aus dem Home­markt auf die Weltmärkte.
  • Indi­en macht sich auf bei der Inter­net­nut­zung und auch bei der Inter­net­wirt­schaft mit der west­li­chen Welt gleichzuziehen.

Die Zusam­men­fas­sung endet mit ein paar Sei­ten­hie­ben an die aktu­el­le ame­ri­ka­ni­sche Poli­tik. So lis­tet Mary Mee­kers auf, das 60 % aller gro­ßen Inter­net­un­ter­neh­men in Ame­ri­ka von Per­so­nen gegrün­det wur­den, die in ers­ter oder zwei­ter Gene­ra­ti­on aus ande­ren Staa­ten ein­ge­wan­dert sind. Sie scheut sich auch nicht, mit dem Fazit zu enden, dass nach­weis­lich Immi­gra­ti­on zu mehr Beschäf­ti­gung in der (Internet-)Industrie in den USA geführt hat.

Den gan­zen Vor­trag fin­den Sie auch als Down­load auf der Home­page von kpcb.com.

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