Wird ihr Surf­ver­hal­ten getrackt?

Woll­ten Sie schon immer wis­sen, ob ihr Surf­ver­hal­ten getrackt wird und von wem? Die Euro­pean Inter­ac­ti­ve Digi­tal Adver­ti­sing Alli­ance (EDAA) hat dazu eine Seite ins Inter­net gestellt, die das Thema Beha­vi­oral Adver­ti­sing (nut­zungs­ba­sier­te Online­wer­bung) umfas­send erklärt.

Beitragsbild Surfverhalten

Quel­le: pixabay.com von rawpixel

Beha­vi­oral Advertising

Ziel ist es die Ver­brau­cher (Nut­zer) mit dem Thema Track­ing ver­traut zu machen und – je nach Sicht­wei­se – über das Thema auf­zu­klä­ren oder Ängs­te zu neh­men. Online ist mitt­ler­wei­le ja fast die gesam­te Bevöl­ke­rung. So weist die ARD/ZDF-Online­stu­die 2017 eine Inter­net­nut­zung von 89,8% aus. Folg­lich ist die Seite auch so ver­fasst, dass alle Begrif­fe grund­le­gend erklärt wer­den, damit sie von allen Ver­brau­chern ver­stan­den wer­den können.

Unter dem Rei­ter „Nut­zungs­ba­sier­te Online Wer­bung“ kann man den Bestand der Coo­kies auf sei­nem Com­pu­ter ana­ly­sie­ren. Dar­ge­stellt wer­den der­zeit 108 Anbie­ter, die Nut­zer­da­ten tra­cken. Erscheint in der Tabel­le dann ein grü­ner Haken, dann ist auf dem eige­nen Rech­ner ein Coo­kie gesetzt und Daten wer­den aktiv gesam­melt. Direkt im Tool kann man dann alle Coo­kies deak­ti­vie­ren oder auch ein­zel­ne Anbie­ter blockieren.

Beitragsbild Surfverhalten

Sind AdBlo­cker sinnvoll?

Sofern man aber alle Coo­kies, die Daten zur nut­zungs­ba­sier­ten Online­wer­bung sam­meln, deak­ti­viert heißt das nicht, dass man keine Online­wer­bung mehr ange­zeigt bekommt. Die Online­wer­bung ist nun nur nicht mehr per­so­na­li­siert. D.h. man bekommt nur noch breit gestreu­te Wer­bung ange­zeigt, die nicht auf den jewei­li­gen User zuge­schnit­ten ist. Man muss also selbst ent­schei­den, ob die­ses Vor­ge­hen sinn­voll ist. Will man Online­wer­bung aus­schlie­ßen, hel­fen nur Adblo­cker, wie AdBlock Plus.

Auf­klä­rung ist wich­tig – 5 Punk­te für die eige­ne Sicherheit

Ein eige­ne Rubrik auf der Info­sei­te beschäf­tigt sich nur mit der Auf­klä­rung der Ver­brau­cher und dem Auf­ruf, sich inten­siv mit dem Schutz der eige­nen Daten zu befas­sen. Anhand von fünf Punk­ten wird gezeigt, wie man seine per­sön­li­chen Daten bes­ser schüt­zen kann:

1. Vor­sicht, aber keine Panik

Nut­zungs­ba­sier­te Wer­bung spei­chert keine per­sön­li­chen Daten (z.B. Name, Geschlecht, Kre­dit­kar­ten­num­mer), son­dern „nur“ Daten zum (anony­men) Surf­ver­hal­ten. Aus Sicht der Online­wer­be­wirt­schaft dient sie also dazu, Online­wer­bung zu ver­bes­sern und dadurch weni­ger ner­vend zu machen.

2. Infor­mie­ren sie sich auf jeder Seite, die sie besu­chen, über den Datenschutz

Jede Seite soll­te in den AGBs oder in den Daten­schutz­be­stim­mun­gen detail­liert erklä­ren kön­nen, wel­che Daten gesam­melt wer­den. Nach Mög­lich­keit soll­te man sich die Infor­ma­ti­on durch­le­sen. In der Pra­xis dürf­te dies jedoch meist sehr auf­wän­dig sein. Aber genau­so falsch kann es sein, unge­prüft Daten­schutz­be­stim­mun­gen ein­sei­tig zuzustimmen.

Hilf­reich kann aller­dings das Pik­to­gramm der Orga­ni­sa­ti­on sein, das auf­zeigt, dass die Bestim­mun­gen ein­ge­hal­ten wer­den und das Unter­neh­men zer­ti­fi­ziert ist:

Beitragsbild Piktogram

Das Pik­to­gramm soll­te dabei anklick­bar sein und direkt auf die Info­sei­te verweisen.

3. Sie haben die Wahl

Jedes zer­ti­fi­zier­te Unter­neh­men bie­tet auch die Mög­lich­keit die Samm­lung nut­zer­ba­sier­ter Wer­bung aus­zu­schal­ten. Sofern Sie dies wün­schen, ist es Ihre Auf­ga­be dies aktiv zu tun.

4. Steu­ern Sie die Daten­schutz­ein­stel­lun­gen ihres Brow­sers / Computers

Unter Optio­nen oder Ein­stel­lun­gen kön­nen Sie bei Ihrem Brow­ser ein­stel­len, wel­che Art Coo­kies sie akzep­tie­ren wol­len oder wel­che sie grund­sätz­lich blo­cken wol­len. Die Pass­wort­funk­ti­on des Brow­sers soll­ten Sie grund­sätz­lich deak­ti­vie­ren und ande­re Tools nut­zen, um sich Pass­wör­ter zu archi­vie­ren. Wei­te­re Ein­stel­lungs­mög­lich­kei­ten für ver­schie­de­ne Brow­ser fin­den Sie auf meine-cookies.org.

5. Pas­sen sie die Daten­schutz­ein­stel­lun­gen auch den Bedürf­nis­sen ihres Haus­halts an

Da Com­pu­ter oft von meh­re­ren Per­so­nen im Haus­halt genutzt wer­den, ist es sinn­voll für alle Per­so­nen unter­schied­li­che Nut­zer­kon­ten anzu­le­gen. Dies ist unter allen Betriebs­sys­te­men (z.B. Win­dows, MacOS) leicht mög­lich. Auf die­sem Weg kann auch gesteu­ert wer­den, auf wel­che Sei­ten unter­schied­li­che Per­so­nen und unter wel­chen Bedin­gun­gen Zugriff haben. Ein Nut­zer­kon­to ermög­licht es, Daten­schutz­ein­stel­lun­gen (z. B. Coo­kie-Ein­stel­lun­gen oder Opt-Out-Vor­ein­stel­lun­gen) opti­mal an die jewei­li­gen Bedürf­nis­se und Anfor­de­run­gen des ein­zel­nen Nut­zers anzupassen.

Fazit

In jedem Fall ist es sinn­voll sich mit dem eige­nen Surf­ver­hal­ten und den tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten, dies zu tra­cken, aus­ein­an­der zu set­zen. Nur so kann man gewähr­leis­ten, dass man nicht unbe­wusst, zu viele Daten – über die bloße Mög­lich­keit hin­aus diese für Wer­be­zwe­cke zu nut­zen – von sich preis gibt

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