Zukunft Radio: Sze­na­ri­en 2025

Eine der zen­tra­len Zukunfts­fra­gen der Radio­ma­cher ist, wel­cher Ver­brei­tungs­weg sich durch­set­zen wird: DAB+, Strea­ming oder UKW? Die LFK hat sich mit die­ser Fra­ge­stel­lung befasst und fol­gen­de Sze­na­ri­en für die Zukunft gemalt.

Beitragsbild DAB+, Streaming oder UKW?

Quel­le: pixabay.com von geralt

Zukunft: Wie sieht die loka­le Hör­funk­land­schaft in 2025 aus?

Die Lan­des­an­stalt für Kom­mu­ni­ka­ti­on Baden-Würt­tem­berg (LFK) hat sich mit den Zukunfts­sze­na­ri­en für Radio beschäf­tigt und detail­lier­te Ergeb­nis­se in der Stu­die, mit dem Titel “Aus­ge­stal­tung der loka­len Hör­funk­land­schaft in Baden-Würt­tem­berg”, veröffentlicht.

Dabei wur­den vier kon­kre­te Sze­na­ri­en für den Radio­markt entwickelt:

  • Sze­na­rio 1: Star­ker Hör­funk dank DAB+ (“Best Case”)
  • Sze­na­rio 2: Frag­men­tier­ter Markt ana­log & digi­tal (“Real Case”)
  • Sze­na­rio 3: Strea­ming ersetzt Ter­re­strik (“Chall­enge Case”)
  • Sze­na­rio 4: Radio wei­ter ana­log, Strea­ming stark (“Worst Case”)

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Kern­er­geb­nis­se der Sze­na­rio-Ana­ly­se und Handlungsoptionen

  • Egal wel­che Sze­na­rio-Annah­me: Der Nut­zungs-Markt­an­teil für Simul­cast-Strea­ming wird immer rd. 20–30% errei­chen. Hier könn­te sich die LFK posi­tio­nie­ren und Radio-Anbie­ter im Wett­be­werb unterstützen.
  • DAB+ kann sich vor allem mit­hil­fe einer von der LFK initi­ier­ten För­der­po­li­tik durch­set­zen. Ansons­ten droht eine Dop­pel-Ver­sor­gung mit unkla­ren Per­spek­ti­ven für die Anbie­ter auf­grund des Wett­be­werbs­drucks aus dem Streaming-Bereich.
  • Ein rea­li­täts­na­hes „Sta­tus quo“-Szenario führt zu schwie­ri­gen Markt­ver­hält­nis­sen für Hör­funk-Anbie­ter. Daher bie­tet sich für die Zukunft an, ver­schie­de­ne, offe­ne­re Lizen­zie­rungs­mo­del­le zu prü­fen. Dazu zäh­len eben­so Pro­gramm­ko­ope­ra­tio­nen wie Funk­haus­mo­del­le und Kombi-Aus­schrei­bun­gen für DAB-Platt­form­be­trei­ber. Wei­ter sind die Netz­ab­de­ckung und ein kom­mu­ni­zier­tes Abschalt­da­tum rele­van­te Faktoren.
  • Die inhalt­li­che Loka­li­tät der baden-würt­tem­ber­gi­schen Lokal­ra­dio-Anbie­ter ist dabei eben­so eine wich­ti­ge Ziel­grö­ße wie die wirt­schaft­li­che Sta­bi­li­tät. Diese Ziele las­sen sich durch eine sub­stan­ti­el­le Gestal­tung der LFK bis 2025 errei­chen. Quel­le: Gold­me­dia-Stu­dio 2017

Medi­en­nut­zung ändert sich. Radios müs­sen dort sein, wo ihre hörer sind!

Die Hör­funk­bran­che darf sich kei­nes­falls auf dem Sta­tus Quo aus­ru­hen. Der LFK-Prä­si­dent Dr. Wolf­gang Krei­ßig hat sich zu den Erkennt­nis­sen der Stu­die geäußert:

DAB+ kann mit einen wesent­li­chen Mehr an För­de­rung durch­aus in Zukunft ein rele­van­ter Radio-Über­tra­gungs­weg wer­den. Gleich­zei­tig aber wird das Smart­phone zum zen­tra­len End­ge­rät wer­den. Alle Stu­di­en zei­gen, dass star­ke Mar­ken wie die unse­rer pri­va­ten Hör­funk­ver­an­stal­ter nach­ge­fragt und beliebt sind und bis­lang nicht von Diens­ten wie Spo­ti­fy ver­drängt werden”.

Radio steht vor gro­ßen Her­aus­for­de­rung, die aber auch Chan­cen bie­ten. Die Stu­die ist als Denk­an­stoß zu ver­ste­hen. Man muss nun gemein­sam in der Bran­che anfan­gen neu zu den­ken und wich­ti­ge Rich­tungs­ent­schei­dun­gen zu treffen.

Aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zu die­sem Thema und auch zu den Ergeb­nis­sen,  fin­den Sie im Arti­kel der RADIOSZENE.

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Ein Gedanke zu „Zukunft Radio: Sze­na­ri­en 2025

  1. Timo sagt:

    Radio bleibt genau­so erhal­ten wie TV – ich sehe kei­nen Grund mehr, den TV ein­zu­schal­ten. Warum auch? Heut­zu­ta­ge ist doch jeder im Besitz von Prime, Net­flix und co. Den­noch wird wei­ter­hin geglotzt, anders wird das beim Radio auch nicht sein. Ledig­lich die Digi­ta­li­sie­rung wird hier einen gro­ßen Bei­trag leis­ten, damit irgend­wann end­lich mal Schluss mit UKW ist.

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