Clubhouse – was steckt hinter dem Social-Media-Hype?
Im letzten Frühjahr wurde die audio-basierte Social-Network-App „Clubhouse“ veröffentlicht. Dahinter stecken Paul Davison (Stanford-Absolvent & ehemaliger Pinterest-Mitarbeiter) sowie der ehemalige Google-Mitarbeiter Rohan Seth. Der Hype um die App ist dann auch im Januar 2021 in Deutschland angekommen.

Wie funktioniert die App?
Bei Clubhouse handelt es sich um eine Audio-only-App, in der man beispielsweise Diskussionen hören oder aktiv daran teilnehmen kann. Dabei gibt es weder Kommentare, noch Likes – auch eine eingeschaltete Kamera ist nicht notwendig. Was man jedoch benötigt, um die App zu nutzen, ist eine Einladung und ein iOS-Gerät. Zudem muss ein bereits registrierter User eine Einladung mit der Handynummer versenden – hiermit setzt Clubhouse auf Exklusivität. Aber aufgepasst: Wen man einlädt, zeigt die App im eigenen Profil an.
In der App gibt es grundsätzlich drei verschiedene User-Rollen:
- Moderator
- Sprecher
- Zuhörer
Innerhalb der App trifft man sich in Räumen. Diese können User selbst eröffnen oder bereits eröffnet sein. Zudem sind Räume öffentlich oder geschlossen. Moderatoren leiten die Diskussionen und können jederzeit andere User „auf die Bühne holen“ oder auch wieder von dieser entfernen. Ferner sind die Sprecher aktiv an der Diskussion beteiligt und leisten ihre eigenen Beiträge. Zuletzt gibt es die Zuhörer, welche in der Regel still das Thema verfolgen. Falls sie doch etwas sagen möchten, können sie ihre virtuelle Hand heben und damit den Moderatoren das Zeichen geben, ebenfalls etwas beitragen zu wollen.
Der Hype
Nachdem wir die App genauer beleuchtet haben, möchten wir uns nun dem Hype rund um die App zuwenden. Dieser entsteht einerseits durch die Exklusivität, welche durch die nötige Einladung hervorgerufen wird. Darüber hinaus pushen gerade Stars die neue App. Aktuell ist die Zahl der User noch sehr gering, was die Chance erhöht, dass man in einem der Räume tatsächlich Celebrities begegnet. Beispielsweise nutzen Joko Winterscheidt, Paris Hilton und Oprah Winfrey die App.
Auch das Grundprinzip trifft einen Nerv, denn gerade im letzten Jahr ist digitale Kommunikation sehr wichtig geworden. Das Angebot von Podcasts, offener Diskussionen mit Experten und digitale Panels schafft Attraktivität.
Jedoch gibt es auch Kritikpunkte, wie beispielsweise das Thema Datenschutz. Zur Einladung neuer Mitglieder muss der bereits registrierte User der App nämlich Zugriff auf die eigenen Kontaktdaten erlauben. Hier werden dann auf den Daten der Telefonbücher „Schattenprofile“ erstellt. Außerdem ist abzuwarten was passiert, wenn die User-Zahl erheblich steigt, denn mit mehr Nutzern kommen auch mehr Probleme auf die Entwickler zu. Ebenfalls wichtig ist, dass Nutzer vorsichtig sind und gut überlegen, was sie in öffentlichen Räumen teilen und von sich preisgeben. Durch die Stimme wird eine ganz besondere Art der Intimität geschaffen, die einen leicht vergessen lässt, wie viele Menschen eigentlich zuhören.
Fazit
Schlussendlich ist zu sagen, dass ein endgültiges Fazit zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich ist. Das liegt unter anderem daran, dass man hierzu noch die geplante Entwicklung für Android-Geräte abwarten muss und noch eine Zeit lang beobachten sollte, wie lange der Wirbel um Clubhouse wirklich anhält. Allerdings kann man sagen, dass es sich um eine vielversprechende App handelt, bei der aber nicht alles Gold ist, was glänzt. Es gibt viel Potenzial für positive Entwicklungen, allerdings auch für die Schattenseiten.
Zudem haben mittlerweile fast alle Social-Media-Plattformen (z.B. Twitter, LinkedIn, etc.) eigene Entwicklungen im Audio-Diskussions-Kontext in Arbeit oder bereits gelauncht. Ziel ist es, hiermit vom Hype zu profitieren, nicht abgehängt zu werden oder die Services zu erweitern.
Sie möchten mehr zu der App erfahren? Auf der Website des ZDF finden Sie weitere Informationen.
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