Was macht eine Consent Management Plattform (CMP)? Und wofür brauche ich sie?
Die DSGVO schreibt vor, dass Webseitenbetreiber lückenlos erfassen, welche User ihnen welche Zustimmung zum Speichern von Daten gegeben haben. Aufgabe der Consent Management Plattform (CMP) ist es, diese Zustimmungen zu dokumentieren und maschinenlesbar bereitzuhalten.
Was darf gespeichert werden? Dürfen Cookies gesetzt werden?
Mit dem aktuellen EuGH-Urteil („planet49“) zum Setzen von Cookies wurde noch einmal präzisiert, dass eine vorangekreuzte Checkbox als Zustimmung nicht ausreicht.
Notwendig ist eine dezidierte Abfrage der geplanten Nutzung und die jeweilige Möglichkeit zum Widerspruch (Opt-Out) durch den User. Ein simpler OK-Banner mit dem Hinweis auf das erfolgende Datensammeln und der Hinweis auf die Datenschutzseite mit Link dürfte langfristig zu kurz greifen. Für Webseiten, bei denen die Daten der User nicht verarbeitet oder werblich genutzt werden, ist dies sicherlich ausreichend. Sobald man aber Tracking-Tools wie beispielsweise Google Analytics einsetzt, besteht Handlungsbedarf. Es besteht jedoch keine Panik, wenn man noch diese Methode bei sich auf der Seite einsetzt. Man sollte jedoch die nächsten drei Monate nutzen, um technisch aufzurüsten und eine Consent Management Plattform (CMP) zu verbauen.
Der IAB (Interactive Advertising Bureau) hat dazu gerade einen Standard – das IAB Consent Framework – in der Version 2.0 veröffentlicht. Sofern man beabsichtigt, am digitalen – und vor allem am programmatischen – Werbemarkt teilzunehmen, dürfte dieser Standard bald die Grundvoraussetzung sein.
Was leistet eine Consent Management Plattform (CMP)?
Mittlerweile sind verschieden CMPs auf dem Markt, die teilweise sogar kostenlos sind. So hat z.B. der Springer-Konzern mit der Open Source Plattform Oil ein kostenloses Tool ins Netz gestellt. Hier fehlen dafür einige Komfortmerkmale. Daher haben wir uns zusammen mit unserer Beteiligung Quantyoo für die Lösung des deutschen Unternehmens Usercentrics entschieden. Weitere Anbieter in diesem Bereich sind das dänische Unternehmen Cookiebot, die niederländische Factor.io, Didomi aus Frankreich oder SAP Costumer Consent.
Wie bereits erwähnt, ist es aus unserer Sicht unverzichtbar ein Tool einzusetzen, das auf dem IAB Consent Framework 2.0 aufsetzt, da es alle notwendigen Informationen enthält, um am digitalen Werbemarkt teilzunehmen.
Mit den Informationen in der Consent Management Plattform (CMP) ist der Webseitenbetreiber in der Lage, über jeden Kontakt – also sein angebotenes oder ausgeliefertes Inventar – exakt zu wissen, ob die Zustimmung (Consent) zur Speicherung und Verarbeitung der dazugehörigen Daten vorliegt. Diese Informationen werden mit dem Inventar übergeben und die Gegenseite ist in der Lage abzuprüfen, ob der Consent des Users vorliegt. Bereits heute wird von den meisten DSPs – also der Nachfrageseite – Inventar ohne eindeutigen Consent konsequent abgewiesen.
Was ist ein Privacy Center?
Unter einem Privacy Center versteht man das Infofenster (Cookie Banner), dass dem User beim Öffnen der Webseite angezeigt wird. Hier wird die Zustimmung abgefragt. Dazu werden dem User alle auf der Seite eingesetzten Tracking- und Werbetechnologien aufgelistet. Diese Liste kann dabei schon heute sehr lange sein. Über Checkboxen kann der User dann individuell seine Einstellungen und Zustimmungen vornehmen. Dadurch hinterlegt er, welchen Arten der Datenspeicherung und Datenverarbeitung er zustimmt. Die Auflistung der hinterlegten Webtechnologien und deren Granularität, liegt im Ermessen jedes einzelnen Webseitenbetreibers. Da dies rechtlich höchst relevant ist, sollte hier sehr gewissenhaft und regelmäßig die Liste überprüft werden.
Bei der von uns favorisierten Technologie sind bereits 600 unterschiedliche Webtechnologien hinterlegt, die einzeln aktiviert werden können.
Fazit
Wir empfehlen allen Unternehmen und vor allem den von uns betreuten und vermarkteten Unternehmen, innerhalb der nächsten drei Monate eine Consent Management Plattform (CMP) auf IAB-Standard 2.0 einzubauen. Hierzu haben wir, die notwendigen Vorkehrungen getroffen, und unsere Sender aufgefordert, dieses Thema in den Etat- und Ressourcenplanungen für 2020 zu berücksichtigen. Gerne leisten wir hierbei Hilfestellung.
Schlagwörter
Neueste Artikel
- Weihnachtskanäle unserer Sender: Die festlichen Klänge der Saison
- Jubiläum: Radio Zwickau wird 30 Jahre alt
- Wie CMOs 2025 Trends begegnen
- Vorhang auf und Bühne frei für: ICE RADIO WALDKRAIBURG
- #TechSimple – Werbewirkung
- Audionutzung der Zukunft 2025: Ein Rückblick auf die Prognose 2018
- Vorhang auf und Bühne frei für: Hoamatwelle
- Schlager Radio sucht das Nachwuchstalent 2024
- Audio Trends 2024: Das Potenzial von KI im Radio ist groß
- #TechSimple – Werbeerinnerung