Radio­leis­tungs­wer­te stark unterschätzt

Radio­leis­tungs­wer­te sind stark unter­schätzt. Die Stu­die von Edi­son Rese­arch in Ame­ri­ka “Share of Ears” zeigt ein­deu­tig: Agen­tu­ren und Wer­be­trei­ben­de unter­schät­zen stark den Wert von Radio in unse­rer Welt. Beson­ders in Bezug auf die Publikumsdaten.

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Quel­le: Adobe Stock von Pixel-Shot

RADIO mit Abstand wei­ter­hin die wich­tigs­te Audioform

Die Lang­zeit­stu­die ARD/ZDF-Mas­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on Trends 2022 zeigt ein­mal wie­der ein­drucks­voll, dass Radio nach wie vor die am stärks­ten genutz­te Audio­form in Deutsch­land dar­stellt. Beson­ders das linea­re Radio hat extrem viele regel­mä­ßi­ge Nut­zer und Nutzerinnen.

Diese hören jeden Tag durch­schnitt­lich 170 Minu­ten Audio und davon ent­fällt 76 % auf Radio.

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Quel­le: Mas­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on Trends 2022

Radio­Leis­tungs­wer­te stark unterschätzt

Radio ist also wei­ter­hin die wich­tigs­te Audio­form, sowohl in Deutsch­land als zum Bei­spiel auch in Ame­ri­ka. Doch gera­de Agen­tu­ren und Wer­be­trei­ben­de schei­nen diese Tat­sa­chen nicht mehr rich­tig wahr­zu­neh­men. Das wurde durch die Stu­die von “Share of Ears”  für das zwei­te Quar­tal 2022 des ame­ri­ka­ni­schen Markt­for­schungs­un­ter­neh­mens Edi­son Rese­arch aufgedeckt.

Diese vier­tel­jäh­ri­ge Stu­die beschäf­tigt sich mit der ame­ri­ka­ni­schen Audio­nut­zung und erhebt somit Umfra­ge­da­ten zur auf­ge­wen­de­ten Zeit für Audio und in wel­cher Form kon­su­miert wird. Die Zah­len zei­gen eine gäh­nen­de Lücke in der Wahr­neh­mung von Audio­pu­bli­kum durch Agen­tu­ren und Werbetreibende.

Agen­tu­ren und Wer­be­trei­ben­de mit fal­scher Publikumswahrnehmung

Diese Lücke iden­ti­fi­zier­te die im August 2021 von Adver­ti­ser Per­cep­ti­ons ver­öf­fent­lich­te Stu­die, die sich mit der aktu­el­len Stim­mung von Wer­be­trei­ben­den – in die­sem Fall von 300 Medi­en­agen­tu­ren – beschäf­tigt. Durch die Befra­gung kam her­aus, dass Agen­tu­ren den­ken, dass 45 % der Hörer auf Spotify/ Pan­do­ra ent­fal­len. Radio konn­te laut der Wahr­neh­mung nur noch 28 % auf sich ver­ei­nen. Ein Bild, das mit der Rea­li­tät nicht viel gemein hat, den auch in Ame­ri­ka ist das Publi­kum zuver­läs­sig bei den Radio­an­ge­bo­ten zu finden.

Quel­le: Wahr­neh­mung Ver­tei­lung Audio­pu­bli­kum der Wer­be­trei­ben­den – Edi­son Research

Jedoch ist der Radio­an­teil an dem Gesamt­pu­bli­kum drei­mal grö­ßer, als Wer­be­trei­ben­de annehmen!

Und im Ver­gleich zu den bei­den Strea­ming­diens­ten Pan­do­ra und Spo­ti­fy sieht es noch ein­mal signi­fi­kan­ter aus. Der Anteil von Radio an wer­be­tra­gen­den Audio­an­ge­bo­ten (75 %) von Per­so­nen über 18 Jah­ren liegt im Ver­gleich zu Pan­do­ra um 13-mal grö­ßer und bei Spo­ti­fy sogar um 19-mal größer. 

Quel­le: Tat­säch­li­che Ver­tei­lung des Audio­pu­bli­kums laut Markt­da­ten – Edi­son Research

Ursa­che für ver­zerr­te Wahr­neh­mung der Werbetreibenden

Diese Ent­wick­lung, dass die Radio­leis­tungs­wer­te unter­schätzt wer­den, scheint sich als welt­wei­tes Phä­no­men zu zei­gen. Mark Rit­son, der renom­mier­te Mar­ke­ting-Pro­fes­sor sagt:

Es gibt welt­weit immer mehr Bewei­se dafür, dass Ver­mark­ter ihre Medi­en­wahl auf ihrem eige­nen Ver­hal­ten oder dem von digi­tal beses­se­nen Mar­ke­ting­me­di­en beru­hen, anstatt auf tat­säch­li­chen Publikumsdaten.“

Als Ursa­che sieht der Pro­fes­sor, dass Medi­en­ent­schei­dungs­trä­ger das “Ich” nicht bei ihrer Ent­schei­dung aus­blen­den kön­nen und somit die per­sön­li­chen Erfah­run­gen in die Ent­schei­dung mit ein­flie­ßen lassen.

Auch für den Wer­be­markt hier­zu­lan­de wäre eine Stu­die inter­es­sant, um zu erfah­ren, ob auch die deut­schen Wer­be­trei­ben­den und Agen­tu­ren eine der­ar­ti­ge fal­sche Wahr­neh­mung der Radio­leis­tungs­wer­te haben.

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Quel­le: News­let­ter radio­zen­tra­le vom 10. Novem­ber 2022 und www.shareofear.com