Wie Wer­be­trei­ben­de die Dyna­mik des Radio­hö­rens nutzen

Mit der wach­sen­den Bedeu­tung von Audio und damit, wie Wer­be­trei­ben­de die Dyna­mik des Radio­hö­rens für sich nut­zen kön­nen, setzt sich unser Bei­trag aus­ein­an­der. Wir beleuch­ten die aktu­el­len Erkennt­nis­se neuer Stu­di­en, die im Auf­trag des Radio­cent­re Ire­land, dem iri­schen Pen­dant zur deut­schen Radio­zen­tra­le, erstellt wur­den. Beide Insti­tu­tio­nen sind Ver­tre­ter ihrer jewei­li­gen Radio­bran­che und enga­gie­ren sich für die För­de­rung und Wei­ter­ent­wick­lung von Radio­me­di­en. Sie bie­ten ihren Mit­glie­dern Unter­stüt­zung in recht­li­chen, regu­la­to­ri­schen und ver­mark­tungs­be­zo­ge­nen Fra­gen. Sie stre­ben dar­über hin­aus danach, das öffent­li­che Bewusst­sein für die Bedeu­tung des Radios als Infor­ma­ti­ons- und Unter­hal­tungs­me­di­um zu stär­ken. Die Ergeb­nis­se neuer Stu­di­en zur soge­nann­ten Gene­ra­ti­on Audio wer­den im fol­gen­den Text aus­führ­lich erör­tert und analysiert.

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Brei­tes Ange­bot führt zu ste­ti­gem Wachstum

Dank einer ver­bes­ser­ten Ver­brei­tung haben sowohl eta­blier­te als auch neue Audio­for­ma­te laut die­ser Stu­di­en eine wich­ti­ge Funk­ti­on für Hörer:innen. Sie ergän­zen ein­an­der und machen das Medi­um für alle Hörer­grup­pen rele­van­ter. Dies führt zu einem ste­ti­gen Wachs­tum der Hörer­schaft. Die Gra­fik zeigt, dass 75 Pro­zent der Erwach­se­nen im Ver­ei­nig­ten König­reich durch­schnitt­lich Audio kon­su­mie­ren. Die­ser Wert ist über die letz­ten Jahre seit 2016 kon­ti­nu­ier­lich gestie­gen. Aktu­ell liegt die Hör­dau­er bei durch­schnitt­lich 15 Stun­den pro Woche. Die­ses Wachs­tum wird laut Stu­die durch eine ver­bes­ser­te Ver­füg­bar­keit von Audio vor­an­ge­trie­ben. Hier spielt sowohl die Ver­brei­tung und Durch­drin­gung neuer Gerä­te eine Rolle als auch die Rele­vanz von Audio im Leben der Menschen.

Live-Radio ist der meist genutz­te Kanal

Live-Radio ist nach wie vor das füh­ren­de Audio­for­mat. Es ist füh­rend in der Hör­zeit und lie­fert die höchs­te Reich­wei­te inner­halb einer Viel­zahl von Audio-Bedarfs­zu­stän­den, die wir im Fol­gen­den näher beschrei­ben. Dies unter­streicht, warum es nach wie vor die meist­ge­hör­te Form der Audio­un­ter­hal­tung ist und daher wei­ter­hin eine ent­schei­den­de Rolle für Audio-Wer­be­trei­ben­de spielt. Die Stu­die zeigt außer­dem, dass sich die Audio­prä­fe­ren­zen und das Hör­ver­hal­ten im Laufe des Lebens ent­wi­ckeln. Wenn sich der Lebens­stil der Hörer:innen im Laufe der Zeit ver­än­dert, bei­spiels­wei­se durch Beruf und Wohn­ort, passt sich ihr Hör­ver­hal­ten ent­spre­chend an. Trotz des wach­sen­den Audio-Wett­be­werbs wird pro­gnos­ti­ziert, dass das Hören von Live-Radio auf abseh­ba­re Zeit sta­bil blei­ben wird.

Beson­de­re Ein­flüs­se auf das Hörverhalten

In den ver­gan­ge­nen acht Jah­ren hat sich der Kon­text für Audio deut­lich ver­än­dert, wobei zwei Ereig­nis­se ins­be­son­de­re das Hör­ver­hal­ten beein­flusst haben:

  • Ers­tens hat die Ein­füh­rung des Ama­zon Echo Ende 2016 (und ande­rer intel­li­gen­ter Laut­spre­cher seit­dem) in Ver­bin­dung mit der zuneh­men­den Ver­brei­tung von Smart­phones den Zugang zu Audio­diens­ten erleichtert.
  • Zwei­tens hat die Covid-19-Pan­de­mie die Ein­füh­rung hybri­der Arbeits­mo­del­le für viele Büro­an­ge­stell­te beschleu­nigt. Heut­zu­ta­ge arbei­tet die Hälf­te der erwerbs­tä­ti­gen Erwach­se­nen min­des­tens einen Tag pro Woche oder län­ger von zu Hause aus. Viele von ihnen sehen Radio als die per­fek­te Ergän­zung zur Heimarbeit.

Hörer:innen agie­ren kontextbezogen 

Das Hör­ver­hal­ten wird dabei laut Stu­di­en haupt­säch­lich durch den Kon­text des Hörers bestimmt. Diese machen über 80 Pro­zent der wöchent­li­chen kom­mer­zi­el­len Audio­hör­zeit aus. Doch was ver­ste­hen die Markt­for­scher hier unter kon­text­be­zo­ge­nem Hören? Hier steht der Anlass oder die Situa­ti­on, in der jemand Audio­in­hal­te kon­su­miert, im Vor­der­grund. Das bedeu­tet, dass die Ent­schei­dung, was gehört wird, eher von äuße­ren Fak­to­ren wie der Tätig­keit, dem Ort oder der Stim­mung des Hörers abhängt. Zum Bei­spiel könn­te jemand im Fit­ness­stu­dio Musik hören, wäh­rend er/sie trai­niert, oder im Auto einen Pod­cast wäh­rend des Pen­delns hören. Diese Erkennt­nis bie­tet laut Stu­die Wer­be­trei­ben­den viel­fäl­ti­ge Mög­lich­kei­ten, Ziel­grup­pen zu rele­van­ten Zeit­punk­ten anzusprechen.

Audio erfüllt eine Viel­zahl von Bedürf­nis­sen der Hörer:innen

Die Stu­di­en zei­gen, dass die Nutzer:innen unter­schied­li­che Bedürf­nis­se haben, die beein­flus­sen, wel­che Medi­en sie wäh­len, sei es zur Unter­hal­tung, Infor­ma­ti­on oder aus ande­ren Grün­den. Audio ist in der Lage, spe­zi­fi­sche Bedürf­nis­zu­stän­de sehr effek­tiv zu erfül­len. Die fol­gen­den Bedürf­nis­zu­stän­de wur­den in zwei Befra­gun­gen der Jahre 2014 und 2022 identifiziert:

  • Hilf mir, zu entkommen
  • Hebe meine Stimmung
  • Ver­stär­ke den Moment
  • Bereit­stel­lung von sozia­ler Wäh­rung (also das per­sön­li­che Ver­mö­gen und die Eigen­schaf­ten einer Per­son, die ihr hel­fen, in inter­ak­ti­ven sozia­len Kanä­len erfolg­reich zu sein)
  • Erwei­te­re mei­nen Horizont
  • Halte mich auf dem Laufenden
  • Leis­te mir Gesellschaft

In der neus­ten Unter­su­chung kam der Bedürf­nis­zu­stand nach “Leis­te mir Gesell­schaft” hinzu. Die­ser ent­stand durch ver­än­der­te Lebens­um­stän­de zum Bei­spiel vor, wäh­rend und jetzt nach der Pan­de­mie. In die­sem Zusam­men­hang wird Audio als Mit­tel wahr­ge­nom­men, um Gefüh­le der Ein­sam­keit naht­los aus­zu­glei­chen und Gesell­schaft zu bie­ten, ins­be­son­de­re für Men­schen, die von zu Hause arbei­ten. Im Zusam­men­hang mit der Coro­na-Krise haben wir bereits in einem Arti­kel vom 7. April 2020 über das Ver­trau­ens­me­di­um Radio berichtet.

Wel­che Ablei­tun­gen gibt es für Werbetreibende

Stu­di­en des Radio­cent­re beto­nen die Bedeu­tung indi­vi­du­el­ler Bedürf­nis­zu­stän­de bei der Pla­nung von Audio­kam­pa­gnen. Durch Anpas­sung von Media­pla­nung und Stra­te­gie an diese Zustän­de kann die Wir­kung von Audio-Wer­bung ver­bes­sert wer­den. Radio bie­tet hier­bei den bes­ten Aus­spiel­ka­nal. Wei­te­re Erkennt­nis­se sind:

  1. Radio­wer­bung erhöht das Enga­ge­ment um 30 Pro­zent durch ihre stim­mungs­stei­gern­de Wirkung.
  2. Anzei­gen, die auf Hörer­ak­ti­vi­tä­ten abzie­len, stei­gern Enga­ge­ment und Gedächt­nis­ver­ar­bei­tung und kön­nen durch­schnitt­li­che Wer­bung zu Spit­zen­leis­tun­gen transformieren.
  3. Wer­bung kurz vor dem Kauf, wie auf dem Weg zum Super­markt, kann star­ke kurz­fris­ti­ge Effek­te erzie­len und die Sicht­bar­keit von Mar­ken erhöhen.
  4. Die Stim­mungs­über­ein­stim­mung zwi­schen Wer­bung und Hörer:innen för­dert die spä­te­re Erin­ne­rung und die Ein­prä­gung im Langzeitgedächtnis.

FAZIT – Live-Radio bleibt relevant

Die Stu­di­en und Erkennt­nis­se des Radio­cent­re Ire­land ver­deut­li­chen, dass Audio, ins­be­son­de­re Live-Radio, ein rele­van­tes Medi­um ist, das in ver­schie­de­nen Lebens­kon­tex­ten und ‑pha­sen genutzt wird. Durch die stei­gen­de Ver­brei­tung intel­li­gen­ter Gerä­te und hybri­der Arbeits­mo­del­le nimmt die Rele­vanz von Audio zu. Das Hör­ver­hal­ten wird dabei stark von äuße­ren Fak­to­ren beein­flusst. Für Wer­be­trei­ben­de eröff­nen sich durch geziel­tes und kon­text­be­zo­ge­nes Bewer­ben Chan­cen, die Wer­be­wir­kung zu stei­gern. Radio lie­fert hier­bei beste Ergeb­nis­se in Reich­wei­te und Wer­be­im­pakt, haupt­säch­lich, wenn die Stim­mung der Wer­bung mit der Stim­mung der Hörer:innen übereinstimmt.

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Quel­len: Bild via Adobe Stock von Pro­s­tock-stu­dio, Stu­di­en “Gene­ra­ti­on Audio” vom Radio­cent­re Ireland