Audiovisuelle Werbung 2020 – Markt und Trends
Audiovisuelle Werbung in Deutschland hat unter der Corona-Pandemie zu leiden und kämpft mit Umsatzrückgang. Besonders betroffen ist dabei die linearen Radio- und TV-Werbung. Gegen den Trend wächst die Audio- und Videowerbung in den Streaming-Angeboten weiter an.
Netto-Werbeerlöse in den Werbesegmenten
Am 27. Mai 2021 wurde die Werbestatistik für das zurückliegendes Jahr 2020 des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) veröffentlicht. Unter anderem basieren die Zahlen auf Erhebungen des Branchenverbandes VAUNET (Verband Privater Medien e. V.).
Die Netto-Werbeumsätze des Mediums Radio verloren 9,1 % und liegen bei 713 Millionen Euro (2019: 784 Mio. Euro). Überdies verzeichnet das Fernsehen einen Rückgang von 8,8 % auf 4,01 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,40 Mrd. Euro). Dagegen wurde im Segment der Streaming-Angebote 13,2 % mehr erwirtschaftet. Die Netto-Werbeumsätze liegen bei 883 Millionen Euro (2019: 780 Mio. Euro). Darüber hinaus ist die Audiowerbung im Bereich Streaming um 8,3 % auf mittlerweile 65 Millionen Euro angestiegen.
Corona trifft die audiovisuelle Werbung stark
Das Jahr 2020 startete sehr gut ins erste Quartal und wurde durch den Beginn der Corona-Pandemie stark ausgebremst. Die werbefinanzierten Medien hatten mit den Auswirkungen unterschiedlich zu kämpfen. Durch Wirtschaftshilfen wurden Medienunternehmen schließlich unterstützt, wobei auch hier wie bei allen Wirtschaftssektoren die Hilfen zum Teil erst verzögert ankamen.
Insbesondere haben sich die Produktgruppen Gesundheit und Pharmazie mit +33,2 %, Bau-Wirtschaft mit 26,0 % und Finanzen mit 16,7 % bei den Brutto-Werbeinvestitionen während er Pandemiezeit positiv entwickelt. Dagegen traf es die Touristik-Branche mit ‑53,7 %, die Gastronomie mit ‑24,8 % sowie den Sektor Kunst, Kultur & Unterhaltung vergleichsweise sehr stark. Die Stimmen, einen weiteren Lockdown zu vermeiden, werden immer lauter, damit auch derartige Einbrüche nicht mehr entstehen. Um auch die Vielfalt der Medienunternehmen zu sichern, ist es aus der Sicht von Anette Kümmel – Vorstandsvorsitzende VAUNET – wichtig, eine ganzheitliche Risikoevaluierung zu machen. Denn so können zukünftig bessere Einschätzungen erfolgen, wodurch auch mit entsprechenden Maßnahmen rechtzeitig gegengesteuert und der Sektor stabilisiert werden kann.
Netto-Werbeerlöse 2020 gesamt
Auf audio- und audiovisuellen Kanälen belaufen sich die Investitionen in Werbung insgesamt auf 5,67 Milliarden Euro. Somit sind das im Vergleich zu 2019 5,8 % weniger. Im Audiosegment gesamt kommt der Markt auf 778 Millionen Euro Netto-Umsatz. Das ist ein Rückgang von 7,8 % zum Vorjahr.
Audiovisuelle Werbung ist ein wichtiger Teil des Wirtschaftsmotors
Trotz einer hohen Werbenutzung, die in der Corona-Krise auch zugenommen hat, ist die Werbezurückhaltung deutlich spürbar. Jedoch ist Frank Giersberg – Geschäftsführer des VAUNET – überzeugt, dass besonders das Medium Audio immer beliebter ist und wird. Stabile Reichweiten, sehr hohe Werbeleistung, regionale Verankerung und ein hohes Vertrauen der Hörer sind nur einige Stärken, die man hier aufführen kann. Ein Blick in die Zukunft verrät, dass sich die Wirtschaft wieder erholen wird und besonders die audio- und audiovisuellen Medien einen entscheidenden Beitrag dazu leisten werden.
Weitere Informationen und Prognosen zum Werbemarkt für das Jahr 2021 können Sie unserem Artikel “Wachstum im Werbemarkt” entnehmen.
Quelle der Grafiken:
https://www.vau.net/pressebilder/content/studie-audiovisuelle-werbung-2020
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